Trotz etlicher Krisen: BMW tritt weiter voll aufs Gas

München - Weder Pandemie noch Halbleiterkrise noch Ukraine-Krieg scheinen den Autobauer BMW aus der Spur bringen zu können. Nach einem Rekord-Überschuss von 12,46 Milliarden Euro im Vorjahr peilt der Konzern für 2022 ein Vorsteuerergebnis an, das noch einmal "deutlich" über dem Vorjahresniveau von 16,06 Milliarden Euro liegen soll, so Finanzvorstand Nicolas Peter am Mittwoch auf der Jahrespressekonferenz in München.
Jedoch: Wegen kriegsbedingt ausbleibender Lieferungen von Vorprodukten aus der Ukraine stehen in den deutschen Werken München und Dingolfing sowie im britischen Mini-Werk Oxford die Bänder still. In anderen europäischen BMW-Fabriken musste die Produktion gedrosselt werden.
BMW: Betrieb in München soll bald wieder voll laufen
In dieser Woche werde der Betrieb in München und Dingolfing wieder voll laufen, sagte Produktionschef Milan Nedeljkovic.
Im laufenden Jahr plant der BMW-Vorstand mit in etwa derselben Anzahl verkaufter Automobile wie 2021. Im Vorjahr hatte der Konzern weltweit mehr als 2,52 Millionen Pkw der Marken BMW, Mini und Rolls Royce ausgeliefert, darunter 328.314 elektrifizierte Fahrzeuge (13 Prozent). Ursprünglich war man davon ausgegangen, diese Zahl 2022 erneut überbieten zu können, doch der Krieg machte einen Strich durch die Rechnung. So rechnet Finanzvorstand Peter jetzt "nur" noch mit einem Absatz von etwa derselben Menge an Fahrzeugen.
BMW-Belegschaft soll vergrößert werden
BMW tritt trotz vieler Krisen aufs Gas. Im laufenden Jahr will der Konzern seine Belegschaft um "bis zu fünf Prozent" vergrößern. Ende 2021 arbeiteten weltweit fast 119.000 Menschen für BMW. Durch die volle Eingliederung des chinesischen Joint Ventures "BMW Brilliance Automotive" (BBA) wird sich die Zahl der BMW-Mitarbeiter ohnehin auf einen Schlag um 26.500 erhöhen.
Nicht rütteln will man auch an den Plänen, im ungarischen Debrecen eine neue Fabrik zu errichten. Die Grundsteinlegung für das Werk ist für Juni 2022 vorgesehen.