Trotz angekündigter Hilfe: Keine queeren Straßenfeste dieses Jahr in München

Obwohl SPD und CSU kurzfristig Unterstützung zugesagt hatten, bleibt es dabei: beide queeren Straßenfeste in München werden diesen Sommer nicht stattfinden.
Jan Krattiger
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Das legendäre Straßenfest in der Hans-Sachs-Straße fällt aus.
Das legendäre Straßenfest in der Hans-Sachs-Straße fällt aus. © Loeper

München - Die Nachricht sorgte vor einem Monat für Empörung (die AZ berichtete): Sowohl das schwule Hans-Sachs-Straßenfest als auch das lesbische Angertorstraßenfest finden dieses Jahr nicht statt, unter anderem weil Schanigärten und fest montierte Fahrradständer im Weg sind. 

SPD/CSU kündigten Hilfe an

Vertreter der SPD-Stadtratsfraktion wollten das so nicht stehen lassen und haben öffentlich angekündigt, noch zu vermitteln damit es vielleicht doch noch klappt – zum ersten Mal nach zwei Jahren pandemiebedingter Absage: "Wir haben mit der Verwaltung, mit den Bezirksausschüssen und mit den Veranstaltern Gespräche geführt", sagt SPD-Stadtrat Christian Vorländer auf AZ-Anfrage. Der Austausch sei mit allen Parteien sehr gut gewesen und auch der Wille spürbar, etwas zu ermöglichen. Dass beide Feste heuer nicht stattfinden, bedauere er sehr. Auch die städtische Koordinierungsstelle zur Gleichstellung für LGBTIQ hat sich mit den Veranstaltern getroffen. 

Die CSU hat sich medienwirksam mit einem Antrag im Stadtrat dafür stark gemacht, alle Verantwortlichen an einen Tisch zu holen, damit die Feste doch noch organisiert werden können. Der Antrag blieb von der Stadt bis heute (8.6.2022) unbeantwortet. Sie hat noch Zeit bis zum 9. Februar des kommenden Jahres, ihn zu beantworten. 

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Kein Straßenfest, aber Alternativen

Für dieses Jahr bedeutet all das: Es gibt keines der beiden Straßenfeste in der Form, wie sie angedacht waren. Und auch alles umzuplanen, wäre nicht möglich. In so kurzer Zeit ein neues Fest auf die Beine zu stellen, ist für die komplett ehrenamtlich organisierten Veranstalter keine Option. Dass beide Straßenfeste im kommenden Jahr stattfinden werden, ist zumindest für Christian Vorländer sicher: "Wir werden es wenn nötig politisch flankieren", sagt der SPD-Stadtrat.

En kleines Trostpflaster gibt es diesen Sommer noch: Der Münchner Christopher Street Day (CSD) wird nämlich vom 2. bis 17. Juli über zwei Wochen laufen und auch das Straßenfest wird größer.

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4 Kommentare
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  • Oberlehrer am 09.06.2022 11:29 Uhr / Bewertung:

    Steile These UND flacher Kommentar. Glückwunsch!

    Übrigens wenn sich jemand für etwas ausspricht, hat man es ihm auch zu verdanken? Ja? Gut; Sie haben mir das gute Wetter zu verdanken zwinkern

  • Unbesorgter Bürger am 08.06.2022 17:18 Uhr / Bewertung:

    Es ist doch zum Lachen, dass sich da das eigene Klientel mit den Schanigarten und Fahrradständer ein Ei gelegt haben. Und dass man so unflexibel ist das ganze wieder rückgängig zu machen. Aber Rosa ist halt doch nicht Grün.

  • Oberlehrer am 08.06.2022 20:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Unbesorgter Bürger

    Fahrradständer und Schanigärten haben wir also den LGBTIQ zu verdanken? Steile These!

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