Trösterin in der Tristesse

Mit ihrem neuen Album träumen Klee von einem poetischen Leben – am Freitag im Ampere.
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Die deutsche Pop-Königin und ihre Vasallen: Klee spielen in München.
az Die deutsche Pop-Königin und ihre Vasallen: Klee spielen in München.

Mit ihrem neuen Album träumen Klee von einem poetischen Leben – am Freitag im Ampere.

Berge versetzen“ heißt das gerade erschienene Album von Klee. Und schon der Titel verströmt dieses Gefühl, dass das Leben sich ändern lässt – jetzt! Klee machen Befindlichkeits-Pop. Das klingt erst einmal nach Ratgebern in Songform. Und klar, man könnte jetzt Klee in die Tonne klopfen: als vor der Wirklichkeit fliehende Innerlichkeitsfuzzis, die ihr Publikum genau die Wohlfühlsuppe über den Kopf gießen, die in Zeiten der Rezessionsangst so angenehm brühwarm den Nacken runter rinnt.

Muss man aber nicht. Denn auch der Klee-Pop hat das Recht und nimmt sich die Pflicht, eine Gegenrealität zur Tristesse zu etablieren. Und wenn es ein Land ist, in dem blonde Frauen in Königsmänteln durch den Dünenwind laufen, dann ist das, poetisch gewendet, mehr als die platten Frauenzeitschriften-Ratschläge für eine gelungene Beziehung.

Und die Sängerin der Kölner Pop-Band, Suzie Kerstgens, hat auch nicht den schnellen Tipp parat, sondern nimmt die eigentlich undankbare Rolle der Trösterin auf sich, singt über Rettungshoffnung, keine Pläne. Klar ist dieses Album tränenreich, aber das ist ja nun wirklich eine Auszeichnung für gelungenen Pop.

Christian Jooß

Ampere, Zellstraße 4, Freitag, 19.30 Uhr, Eintritt: 21 Euro, www.ampere-muffatwerk.de

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