Trocken und unverfroren: Diese Ausrüstung braucht's zum Radeln im Winter

Diese Zusatzausrüstung hilft, auch bei Wind und schlechtem Wetter das Radl nehmen zu können.
Helena Ott |
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Tipps für das Radfahren im Winter. (Archivbild)
picture alliance/Tobias Hase/dpa-tmn Tipps für das Radfahren im Winter. (Archivbild)

München - Welche Fahrradausrüstung ist bei kalten Temperaturen nötig? Die AZ gibt Tipps für das Radeln im Winter.

HELM: Das mit der Frisur ist eine fiese Sache: Platte Locken, drückende Hochsteckdutts - oft sind Haare echt nicht helmkompatibel. Aber Igor Marin, Radsicherheitsexperte der Stadt München, hat gute Argumente auf seiner Seite. "Wenn ich mir die Beine oder Arme breche, kann man das irgendwie richten, aber beim Kopf geht es ans Eingemachte oder sogar direkt ums Überleben." Wer sich dennoch nicht mit einem Helm anfreunden kann, könne auf einen Fahrradairbag, der in einer Art Halskrause verschwindet, umsteigen. Die Erfindung der schwedischen Firma Hövding kostet allerdings knapp 300 Euro. "Aber sie schützt neben dem Kopf auch den Kiefer und die obere Halswirbelsäule", sagt Katrin Apitz.

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Thermofahrradjacke lohnt sich

JACKE: Wer es mit dem Fahrradfahren ernst meint und jeden Tag fährt, für den kann sich eine Thermofahrradjacke lohnen. Im Vergleich zu herkömmlichen Winterjacken haben die Modelle vorne einen Windschutz integriert, sodass der Fahrtwind nicht durch die Nähte ziehen kann. Die meisten Wintermodelle seien sowohl regendicht als auch atmungsaktiv, sodass sie Schweiß nach außen transportieren können.

HANDSCHUHE: Es ist immer das gleiche Problem mit Handschuhen auf dem Fahrrad: Die Hände werden unbeweglich oder die Finger bleiben zwar warm, aber das Material lässt Nässe durch. Wer es dicht, warm und flexibel will, sollte sich für Handschuhe mit einer Gore-Tex-Membran entscheiden, diese kosten allerdings um die 80 Euro. Von Skihandschuhen rät Radexpertin Katrin Apitz ab, da sie zum Bremsen und Schalten nicht genügend Bewegungsfreiheit ließen.

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Radhosen zum Überziehen

REGENHOSE: Einfache Regenhosen, die bei kurzen Regengüssen dichthalten, gibt es schon für etwa 18 Euro. Aber für diejenigen, die längere Touren fahren oder einen weiteren Arbeitsweg haben, lohnt es sich, etwas mehr auszugeben. Dafür sind die Hosen aus dem höheren Preissegment atmungsaktiv und man fängt darunter nicht so leicht das Schwitzen an. Katrin Apitz empfiehlt Hosen zum Überziehen. Denn Reißverschlüsse seien eher anfällig. "Und dort dringt auch am ehesten Wasser ein."

GAMASCHEN: Nasse kalte Füße führen schnell zu einer Erkältung. Aber regendichte Turnschuhe kosten schnell um die 200 Euro und viele tauschen sie auf der Arbeit sowieso in schickere Modelle ein. Eine gute Alternative können Überziehschuhe sein, die gäbe es im Fachhandel schon unter 20 Euro und sie sind schnell über alle Arten von Schuhen gezogen. Gamaschen reichen bis zu den Knien und können, wenn nur die Fahrbahn nass ist, die Regenhose ersetzen.

Radltaschen von Vorteil

RADLTASCHE: Wer Angst hat, auf der Arbeit in verschwitzter Kleidung anzukommen, dem rät Katrin Apitz mit Fahrradbekleidung zu fahren und auf der Arbeit angekommen, in die Wechselkleidung zu schlüpfen. Doch wohin mit dem zusätzlichen Outfit auf dem Fahrrad? Ein trockenes Lager bieten regendichte Fahrradtaschen für das Hinterrad. "Wer ein Mountainbike ohne Gepäckträger fährt, kann sich auch eine Tasche für die Sattelstütze oder die Lenkerstange kaufen", empfiehlt sie.

Aber das Ganze läppert sich: Wer sich von Kopf bis Fuß regendicht und frostfest einkleiden will, hat schnell eine mittlere dreistellige Summe zusammen. Wer sich noch nicht sicher ist, ob die Anfangseuphorie für das Herbstradeln auch über den Oktober hinausreicht, der kann mit einem kostengünstigen Allrounder anfangen. Ein Regenponcho schützt sowohl den Kopf, als auch Oberkörper und Oberschenkel vor Regenschauern.

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5 Kommentare
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  • glooskugl am 27.10.2020 16:59 Uhr / Bewertung:

    Wer zu denen gehört denen man allles verkaufen kann und dem man "zufällig" mit seienm Rad Scheibenbremsen verkauft hat , der muss im Winter besonders aufpassen. Die Bremsleistung dieser Discbremsen ist so brachial dass sie zumindes bei schlechter Witterung und rutschigem Untergrund extrem gefährlich sind . Merke : Ein blockiertes Rad rutscht und wird instabil unkonrollierbar. Diese Bremsen haben im Gebirge bei langen Abfahrten ihre Berechtigung aber im Flachland eher nicht. Günstige Bremsen dieser Art sind zudem noch schlecht zu dosieren. Besser im Flachland "Felgenkneifer" bevorzugen. Aktuell sind die nassen Blätter unbrechenbar. Passsen sie gut auf sich auf ,und kommen sie gut durch den Winter.

  • tutwaszursache am 27.10.2020 22:30 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von glooskugl

    Mit Verlaub, aber das ist Unfug. Scheibenbremsen haben sehr viele Vorteile, aber fast keine Nachteile. Wenn die Scheibenbremsen, die Sie bis jetzt getestet haben, nur die Zustände "nicht bremsen" oder "blockieren" kennen, dann haben Sie offenbar nur qualitativ sehr schlechte Bremsen testen können. Gerade bei Regen oder Schneefall, wenn die Felgen nass sind, sind Felgenbremsen um mindestens 4 Klassen schlechter als Scheibenbremsen.

  • am 26.10.2020 10:08 Uhr / Bewertung:

    Liebe Leute, im Winter Radfahren kann doch nur Menschen unter 40 angeraten werden. Wenn Sie älter sind und stürzen? Gar nicht einmal vor ein Auto - aber dann können Sie ein Pflegefall werden. Passen Sie auf sich auf! Beste Grüße

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