Trinkgeld für Müllmänner: Was erlaubt ist und was nicht

München - Müllwerker in München dürfen kein Trinkgeld annehmen. Diese Regelung ist zwar nicht neu - gerade zur Weihnachtszeit verweisen die Abfallwirtschaftsbetriebe allerdings noch einmal explizit darauf. Demnach dürfen AWM-Mitarbeiter pro Person jährlich nur einmal Gutscheine und Sachgeschenke bis zu einem Höchstwert von 25 Euro annehmen, wie die Stadt mitteilt.
Anerkennung für Müllmänner- aber kein Trinkgeld
Bargeld dürfen die Beschäftigten des AWM, wie auch alle anderen Beschäftigten der Landeshauptstadt München, gar nicht annehmen. "Ebenso dürfen sie natürlich keinerlei Geschenke oder Zuwendungen akzeptieren, für die eine Gegenleistung gefordert wird, wie zum Beispiel die Mitnahme von Zusatzmüll."
Kommunalreferentin Kristina Frank erklärt die Regeln
Kommunalreferntin Kristina Frank betont: "Wir Freude uns, dass die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Müllmännern und der pünktlichen und zuverlässigen Leerung der Tonnen zufrieden sind und dies, ebenso wie die schwere körperliche Arbeit, die unsere Mitarbeiter verrichten, honorieren wollen. Das dürfe in einem bestimmten Umfang auch sein: "Gutscheine oder Aufmerksamkeiten, soweit sie die genannten Grenzen nicht überschreiten, werden von den Müllwerkern gerne angenommen."
Der AWM bittet alle Münchner, "diese Regeln einzuhalten und städtische Beschäftigte nicht zur Annahme von Geld oder größeren Geschenken zu überreden", heißt es weiter in der Mitteilung. Michaela Jüngling, stellvertretende Zweite Werkleiterin des AWM: "Sie bringen damit die oder den Betroffenen in eine sehr schwierige Situation, die im schlimmsten Fall mit dem Verlust des Arbeitsplatzes geahndet werden muss."
Regelung für alle Branchen gibt es nicht
Von der Stadt mal abgesehen: Eine Regelung für alle Branchen gibt es nicht - und selbst innerhalb einer Branche gibt es manchmal Unterschiede. Viele Betriebe haben aber eine Obergrenze festgelegt, bis zu welchem Wert Mitarbeiter Sach- und Geldleistungen annehmen dürfen.
Bei der Post zum Beispiel erklärt Sprecher Erwin Nier es auf AZ-Nachfrage ganz simpel so: Sachgeschenke bis zu 25 Euro seien zwar erlaubt, also zum Beispiel "eine Schachtel Pralinen", wie er ausführt. Geld anzunehmen, sei für die Paketboten hingegen tabu.
Bei Hermes etwa dürfen Paketboten auch Bargeld annehmen, wie ein Sprecher auf Nachfrage bestätigt. Gerade in der Weihnachtszeit kann es also vorkommen, dass dort jemand 50 Cent oder einen Euro gibt, oder als Dankeschön stattdessen auch mal eine Schokolade.
Im Zweifel nachfragen, was man geben darf
Weniger bedenklich ist das auch bei privaten Firmen wie zum Beispiel den Reinigungsfirmen oder den Hausmeister-Services, wie es heißt. Tipp: Auch hier trotzdem besser nachfragen, was man geben darf.
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