Trickdiebe unterwegs: Polizei vermutet Serientäter

In München scheinen sich Trickdiebe immer mehr festzusetzen. Am Montag kam es gleich dreimal in verschiedenen Stadtteilen zu erfolgreichen Diebstählen. Die Polizei geht von Serientätern aus und warnt eindringlich, keine Fremden ins Haus zu lassen!
München - Die Masche ist altbekannt, aber sie scheint dennoch immer wieder zu funktionieren. Am Montag kam es gleich in drei Stadtteilen zu Trickdiebstählen, in allen drei Fällen waren die Opfer Senioren. Aufgrund der Personenbeschreibungen geht die Polizei von den gleichen Tätern aus.
Tat 1 - Falsche Elektriker bestehlen Senioren
Die vermeintlichen Stromprüfer klingelten in der Theodor-Heuss-Straße in Oberschleißheim an der Tür eines 83-Jährigen. Sie gaben vor, die Stromversorgung und die Steckdosen prüfen zu müssen. Der Wohnungsinhaber ließ die Männer herein, die daraufhin von Zimmer zu Zimmer gingen und schließlich verschwanden, ohne einen Ton zu sagen.
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Der Rentner wurde misstrauisch – als er seinen Schreibtisch kontrollierte, stellte er fest, dass mehrere Hundert Euro Bargeld, eine Uhr sowie mehrere Ringe fehlten.
Tat 2 - "Telekom-Mitarbeiter" flüchten mit Bargeldkuvert
Am St. Pauls Platz in der Ludwigsvorstadt kam eine 73-jährige Frau vom Einkaufen zurück, als die Täter mit ihr das Haus betraten. Sie gaben sich als Mitarbeiter der Telekom aus, die den Fernseher und das Telefon überprüfen müssten, da "sonst am Abend nichts mehr funktioniere". Obwohl die Rentnerin niemanden bestellt hatte, ließ die Männer in ihre Wohnung.
Nach einiger Zeit sagten die beiden Männer, dass in der Wohnung alles in Ordnung sei. Kurze Zeit später bemerkte die 73-Jährige das Fehlen ihres Bargeldkuverts.
Tat 3 - "Telekom-Mitarbeiter" räumen Wandtresor aus
Am meisten Beute machten die Trickdiebe in der Arcisstraße. Ebenfalls unter dem Vorwand, Mitarbeiter der Telekom zu sein, verschafften sie sich Zugang zur Wohnung einer 81-jährigen Hausfrau. Ihr wurde erklärt, dass eine Störungsmeldung für das Anwesen in der Arcisstraße vorliege und sie deshalb die Telefonanschlüsse in den Wohnungen überprüfen müssten.
Nachdem die Frau erklärte, dass ihr dies sehr ungelegen käme, behaupteten die Männer, dass dann ab 20.00 Uhr kein Telefongespräch und Fernsehempfang mehr möglich sei. Daraufhin ließ die Seniorin die Männer in die Wohnung. Einer der Täter begab sich sofort in ein Zimmer und der Zweite ging in den hinteren Teil der Wohnung. Dort machte er dann einen großen Fund, denn im Wandschrank fiel ihm der verbaute Tresor auf – seine Entdeckung teilte er daraufhin seinem Komplizen mit.
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Danach wurde die 81-Jährige aufgefordert, den Tresor zu öffnen, da sich dahinter ein Kupferkabel befinden würde, welches man vermessen müsse. Ahnungslos kam die Frau dem nach und legte ein "Messgerät" in den Tresor, das sie von einem der Täter bekam.
Ein Mann verließ die Wohnung, um angeblich im Keller etwas zu überprüfen, der zweite Täter lockte die 81-Jährige wieder in den hinteren Teil der Wohnung. Im dortigen Wohnzimmer musste die Frau nun alle Fernsehprogramme durchschalten. Der erste Mann kam vermutlich in der Zwischenzeit unbemerkt zurück und entwendete aus dem offenen Tresor drei Schmuckschatullen mit diversen Schmuckstücken.
Die beiden Männer verließen daraufhin die Wohnung mit Schmuck im Wert von mehreren Zehntausend Euro als Beute. Im gleichen Anwesen kam es an diesem Tag zu drei weiteren Versuchen mit der gleichen Vorgehensweise. In diesen Fällen wurden die Telekom-Mitarbeiter jedoch nicht in die Wohnung gelassen.
Täterbeschreibungen der oben beschriebenen Fälle
Täter 1: männlich, ca. 30 Jahre alt, ca. 175 cm groß, normale Figur, kurze schwarze Haare, sprach Deutsch ohne Akzent. Bekleidung: dunkler Mantel/Jacke, führte Schreibkladde mit sich.
Täter 2: männlich, ca. 30 Jahre alt, ca. 175 cm groß, normale Figur, dunkle kurze Haare, sprach Deutsch. Bekleidung: dunkler Mantel/Jacke.
Die Kleidung wechselte von Fall zu Fall, außerdem traten die Täter mal mit, mal ohne Schreibkladde oder Geräten auf.
Warnhinweis der Münchner Polizei
Die Münchner Polizei warnt dringend davor, fremde Personen in die Wohnung einzulassen. Termine von Dienstleistungsunternehmen werden vorher schriftlich angekündigt. Die Mitarbeiter haben immer einen Dienstausweis (ggfs. mit Foto) dabei.
Auch können diese immer eine Bestätigung ihres Auftrages vorweisen. Wer sich nicht sicher ist, sollte die Personen nicht ins Haus oder in die Wohnung einlassen und gegebenenfalls Rücksprache mit dem Hausmeister oder Kontaktaufnahme mit dem Nachbarn erfolgen.
Bei Verdacht auf eine Straftat sofort die Polizei unter der Notruftelefonnummer 110, verständigen.