Trickbetrug: Falscher Staatsanwalt will 30.000 Euro erbeuten
München - Der vermeintliche Staatsanwalt Lehmann behauptete, in der Türkei laufe ein Ermittlungsverfahren gegen den Mann der Rentnerin. Der 79-Jährige habe mehrere Firmen angemeldet und sich damit strafbar bemacht. Er bot der Haidhauserin einen Deal an. Ein „Herr Büchner“ werde sich um den Fall kümmern.
Der meldete sich auch tatsächlich am Dienstag und behauptete, das Verfahren könne eingestellt werden, wenn die Rentnerin Kaution zahle. 30.000 Euro verlangte er von der Münchnerin. Doch das Paar hatte nicht so viel Geld. "Sie müssen die Summe aufbringen", machte der Anrufer Druck. Die Frau ging in ihrer Verzweiflung schließlich zur Bank, nahm einen Kredit auf und überwies alles auf ein Konto in der Türkei.
Glück für das Opfer: Bank stoppt Überweisung
Als sie wieder zur Ruhe kam, kam das Misstrauen hoch. Sie informierte die Polizei. Die Kripo setzte sich mit der Bank in der Türkei in Verbindung, die stoppte die Überweisung. Die 30.000 Euro wurden zurück an die Münchnerin überwiesen. Die Trickbetrüger tauchten sofort ab, als sie bemerkten, dass die Transaktion geplatzt war.
Bei den Ermittlungsbehörden werden derartige Delikte dem Bereich Organisierte Kriminalität zugeordnet. Die Banden haben klare Strukturen, sie sind straff organisiert und haben eine präzise Aufteilung der jeweiligen Aufgaben. Die Mehrzahl der Tatverdächtigen stammt aus Deutschland. Trickbetrüger, die erwischt werden, dürfen selbst als Ersttäter vor Gericht nicht auf Milde hoffen. Eine junge, schwangere Frau wurde kürzlich zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
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