Trickbetrüger (18) muss drei Jahre hinter Gitter

Innerhalb eines Jahres haben Trickbetrüger von Münchner Senioren eine halbe Million Euro ergaunert. Geschnappt werden die Täter selten. Jetzt wurde endlich mal einer verurteilt.
Nina Job |
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Innerhalb eines Jahres haben Trickbetrüger von Münchner Senioren eine halbe Million Euro ergaunert. Geschnappt werden die Täter selten. Jetzt wurde endlich mal einer verurteilt  – der 18-Jährige holte das Geld ab.

München
Es kommt leider nicht oft vor, dass Enkeltrickbetrüger gefasst werden – obwohl die Zahl der Fälle steigt. Allein 2014 wurden Münchner Senioren von professionellen Bandenmitgliedern mit Lügengeschichten am Telefon um fast eine halbe Million Euro geschädigt. Vor sechs Monaten gelang es der Polizei dank eines aufmerksamen Bankers einen Boten zu fassen. Der 18-Jährige ist nun von einem Jugendrichter am Münchner Amtsgericht zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er an vier Taten beteiligt war. Zusammen mit seinen Komplizen hatte er 183 000 Euro ergaunert.

Rückblick: Am 12. November wollte eine 87-Jährige aus Neuhausen bei ihrer Bank eine sehr hohe Summe abheben. Der Bankmitarbeiter wurde misstrauisch und fragte nach. Da erzählte die Rentnerin, dass ihre Enkelin das Geld für einen Immobilienkauf bräuchte. Später würde jemand das Geld bei ihr abholen.

Lesen Sie hier: Seniorin (100) wird Opfer von Trickdieben

Für den aufmerksamen Bankmitarbeiter hörte sich das nach einem klassischen Enkeltrickbetrug an, er informierte die Polizei. Als der 18-Jährige kam, um das Geld abzuholen, wurde er von der Polizei festgenommen. Er hatte sich als „Sohn des Maklers“ ausgegeben.

Die Ermittlungen ergaben, dass der junge Mann kurz zuvor noch bei drei anderen Senioren aus Bogenhausen, Pasing und der Maxvorstadt Geld abgeholt hatte – insgesamt 183 000 Euro. Als der 18-Jährige in U-Haft saß, legte die Polizei anderen Opfern Fotos von ihm vor. Zwei erkannten ihn als Bote bzw. Geldabholer wieder. Außerdem erkannte ihn ein Dachdecker wieder. Der Handwerker hatte beobachtet, wie sich der 18-Jährige stundenlang in der Nähe eines Hauses aufhielt, in dem er später schließlich etwas an der Haustür in Empfang genommen hatte.

Lesen Sie hier: Trickbetrüger gesucht!

Von der Beute konnten noch 55 000 Euro sichergestellt werden. Die Komplizen des 18-Jährigen sind bislang nicht gefasst.

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