Treppensturz beim Stammtisch: Frau (88) verklagt Gaststätte

München - "In dieses Lokal geht die Mama nicht mehr." Renate S. (61) ist skeptisch, ob der mögliche Lokaltermin in der Gaststätte in Haar zustande kommt. Der Grund ist einfach: Ihre Mutter Liselotte K. (88) habe Angst an den Ort ihres Unglücks zurückzukehren.
Die alte Dame hatte sich am 8. Juni 2017 mit ihren Freunden zum Stammtisch in Haar getroffen. Als sie zur Toilette muste, habe ihr eine Freundin eine schwere massive Tür geöffnet. Wie sich herausstellte, der falsche Weg zur Toilette.
Dahinter befand sich eine nicht beleuchtete Treppe, die zur Kellerbar hinabführte. Auf dieser Treppe stürzte die Klägerin und verletzte sich schwer. Sie erlitt einen Oberschenkelhalsbruch, eine gebrochene Nase und ein Schädelhirntrauma.
Ihre Mutter kann nach dem Unfall nicht mehr alleine leben, musste in einem Heim untergebracht werden, berichtet Renate S. vor Gericht. Neben einem Schmerzensgeld von 20.000 Euro will sie daher auch die Heimkosten erstattet bekommen.
Doch so viel wird es wohl nicht werden. Zwar erklärt der Richter, dass eine Verletzung der Verkehrssicherungspflicht möglich erscheint, aber auch, dass zum Unfallhergang bislang nicht genug bekannt ist.
Falls sich die Parteien nicht doch noch auf einen Vergleich einigen, wird eine Beweisaufnahme nötig. Und die 88-Jährige müsste doch noch mal zurück an den Ort ihres Unglücks.