Trend geht zum Luxus-Radl: Diebstahl immer attraktiver
München - Fahrraddiebe richten in Bayern einen immer höheren Schaden an - und das, obwohl die Zahl der gestohlenen Räder tendenziell abnimmt. 14,6 Millionen Euro betrug der Gesamtschaden der verschwundenen Fahrräder im vergangenen Jahr. Das sind rund 900.000 Euro mehr als im Vorjahr, wie das Bayerische Landeskriminalamt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Gleichzeitig wurden allerdings mit rund 28.500 Rädern etwa 1.000 weniger gestohlen als noch vor zwei Jahren.
Ob die Schadensumme ein Rekordwert in Bayern ist, konnte eine Sprecherin des Landeskriminalamts nicht mit Sicherheit sagen - der höchste Wert seit 2010 ist es auf alle Fälle, und zwar mit großem Abstand. "Das liegt auch daran, dass mittlerweile immer mehr teure Elektrofahrräder geklaut werden", sagte die Sprecherin.
Man sollte sich das Fahrradschloss was kosten lassen
Dass die Langfinger immer wertvollere Beute machen, beobachtet auch der Fahrradclub ADFC Bayern - auch, weil sich die Menschen häufiger Luxusräder kaufen. ADFC-Sprecherin Petra Husemann-Roew rät den Besitzern, ihr Rad in der Öffentlichkeit nicht nur abzuschließen, sondern auch anzubinden. Und zwar mit möglichst soliden Schlössern - am besten seien schwere Stahlbügel. "Für das Fahrradschloss gilt als Faustregel, dass dem Besitzer ein guter Diebstahlschutz fünf bis zehn Prozent des Neupreises des Fahrrads wert sein sollte", sagte Husemann-Roew.
Gegen die zunehmende Professionalität der Diebe sei aber laut ADFC-Sprecherin kein Schloss sicher genug - mit einer Flex lässt sich so gut wie jedes knacken. "Und wenn das Schloss nicht durchzukriegen ist, dann wird das Rad eben ausgeschlachtet", sagte sie. "Begehrt sind beispielsweise teure Schaltungen." Dann hilft nur noch eine gute Versicherung.
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