Treffen im Löwenbräukeller: Wirecard lädt Gläubiger zu Versammlung ein

München - Vor nicht allzu langer Zeit, für manche mag es eine gefühlte Ewigkeit her sein, wurde hier geschunkelt, gefeiert, getanzt und gelacht: Momentan hat der Löwenbräukeller natürlich geschlossen – wie die vielen anderen Wirtshäuser und Restaurants in München und im restlichen Land, die sich im Lockdown befinden.
Doch einmalig darf das Traditionslokal von Groß-Gastronom Edi Reinbold (Franziskaner, Schützenfestzelt) in diesem Monat aufsperren. Amüsieren, wie es dort sonst regelmäßig der Fall war, wird sich dann allerdings niemand.
Wirecard-Termin im Löwenbräukeller nur für Gläubiger
Am 18. November findet im Löwenbräukeller die erste Gläubigerversammlung, der sogenannte Berichtstermin, von Wirecard statt. Nach jetzigem Stand wird die Gläubigerversammlung als Präsenztermin geplant, aufgrund der Corona-Hygienevorschriften wird die Teilnehmerzahl jedoch begrenzt sein.
Der Berichtstermin ist nicht öffentlich und steht nur den Insolvenzgläubigern offen. Das dürften viele sein. Wirecard, der mittlerweile insolvente Zahlungsabwickler aus Aschheim, hat eine Milliarden-Pleite hingelegt und damit viele Aktionäre ins Unglück gestürzt. Insolvenzverwalter der Wirecard AG ist der renommierte Rechtsanwalt Michael Jaffé, der auch schon die Insolvenzen bei KirchMedia und Qimondo durchführte.
Corona-bedingt gibt es 350 Plätze im Löwenbräukeller
Doch wie kommt es zur Wahl des Löwenbräukellers? Hausherr Edi Reinbold zur AZ: "Wir wurden angefragt, ob wir den Festsaal vermieten. Das machen wir gern, wie auch kürzlich beim Münchner Stadtrat. Dann steht der Löwenbräukeller mal nicht nur leer herum."
Normalerweise passen über 3.000 Gäste in den Saal, unter Corona-Bedingungen sind es 350, wie Betriebsleiter Eric Pölzl erklärt: "Getränke oder Essen wird es nicht geben."