Trauerstaatsakt würdigt Lebenswerk von Alois Glück

Mit einem großen Trauerstaatsakt im Münchner Dom gedenkt der Freistaat des ehemaligen Landtagspräsidenten Alois Glück. Der CSU-Politiker war vor knapp zwei Wochen im Alter von 84 Jahren in einer Münchner Klinik gestorben. Sein Tod hatte in Bayern - aber auch darüber hinaus - für große Anteilnahme gesorgt. Requiem und Staatsakt werden auch live im Fernsehen übertragen.
Das Pontifikalrequiem ab 11.00 Uhr zelebriert der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx. Das Vokalensemble der Münchner Dommusik, das Bayerische Staatsorchester und die Sopranistin Eirin Rognerud von der Bayerischen Staatsoper gestalten unter der Leitung von Domkantor Benedikt Celler den Gottesdienst musikalisch mit Auszügen aus dem Requiem d-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart.
Der zweite Satz aus dem Klarinettenkonzert A-Dur von Mozart leitet über zum Staatsakt, in dessen Verlauf unter anderem Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Ministerpräsident Markus Söder (beide CSU) Reden halten werden. Von 8.00 bis 9.30 Uhr besteht im Dom zudem die Möglichkeit, am Sarg still Abschied zu nehmen und sich in Kondolenzbücher einzutragen.
Glück wuchs auf dem elterlichen Bauernhof im oberbayerischen Hörzing (Landkreis Traunstein) auf. 1970 zog er erstmals für die CSU in den Landtag ein. Von 1994 bis 2007 war er Chef des mächtigen CSU-Bezirks Oberbayern. Nach zwei Jahren als Staatssekretär übernahm er 1988 den CSU-Fraktionsvorsitz und sorgte für eine "gute Balance" in der Regierungszeit von Ministerpräsident Edmund Stoiber. 38 Jahre hatte er ein Landtagsmandat inne, 15 davon als Fraktionschef. 2011 berief die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Glück in die Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung.
Der gelernte Landwirt und leidenschaftliche Bergwanderer engagierte sich zudem in zahlreichen Ehrenämtern; etwa als Ehrenvorsitzender der Bergwacht Bayern oder im Netzwerk Hospiz Südostbayern. Ab 1983 war Glück auch im Zentralkomitee der deutschen Katholiken aktiv, von 2009 bis 2015 war er dessen Präsident.