Trauer in Hellabrunn: Gorilla Roututu ist tot
Nach 40 Jahren im Tierpark: Gorilla-Chef Roututu bricht nach Fütterung tot zusammen.
Er brach nach der Abendfütterung plötzlich zusammen und konnte nicht mehr reanimiert werden: Silberrücken Roututu, Oberhaupt der Hellabrunner Gorillagruppe ist am Samstag überraschend gestorben.
„Die Pfleger haben mich sofort gerufen, vier Minuten später war ich vor Ort und habe alles versucht“, sagt Christine Gohl, Leitende Tierärztin des Tierparks, bestürzt. „Aber es war nichts zu machen.“
Die Obduktion des Primaten am Institut für Tierpathologie der LMU offenbarte die Todesursache: Innerhalb kürzester Zeit waren etwa zwei Liter Blut in die feste Hülle geflossen, die den Herzmuskel wie einen Beutel umschließt. Dadurch konnte Roututus Herz nicht mehr pumpen. Schuld an der massiven Blutung könnte ein Tumor an der Herzbasis sein, eventuell in Verbindung mit einem Gewebeschaden. Eine Labor-Untersuchung von Gewebeteilen soll Klarheit bringen.
Der beeindruckende Flachlandgorilla war 1974 im Alter von etwa einem Jahr aus Kamerun nach München gekommen. Er war der letzte Wildfang der Hellabrunner Gruppe. Mit vier Weibchen hatte er insgesamt 16 Kinder gezeugt.
„Roututus Tod ist nicht nur ein herber Verlust für die so wichtige Erhaltungszucht dieser bedrohten Tierart“, sagt Zoodirektor Rasem Baban, „er trifft uns auch persönlich und macht uns sehr traurig, denn dieses Tier war eine echte, Achtung gebietende Persönlichkeit.“