Transrapid fährt - im Legoland
Bis Pfingsten soll das Modell des Transrapid am Münchner Flughafen verschwunden sein. Die "letzte Ruhestätte" steht noch nicht fest. Es gibt einen heißen Favoriten - und da bleibt ja noch die Günzburger Variante der Magnetschwebebahn.
Viel Beachtung wird ihm nicht mehr geschenkt, dem Transrapid am Münchner Flughafen. Ab und zu will dann doch ein Flughafenbesucher in den Zug „einsteigen“. Doch die Türen bleiben zu – das Infozentrum Transrapid ist geschlossen.
Fast sechs Jahre lang hatte der ausrangierte Transrapid am Flughafen für die geplante Magnetschwebebahn- Verbindung zum Hauptbahnhof geworben. Jetzt will man ihn sowohl bei der Magnetbahngesellschaft als auch beim Flughafen eigentlich so schnell und so unauffällig wie möglich wieder loswerden. Für die Bahn steht bislang lediglich fest, dass der Zug abtransportiert werden soll. „Er hat für uns keinen Wert mehr“, erläutert eine Bahnsprecherin.
Die Frage nach dem Wohin
Vor einem Abbau müsse aber zunächst geklärt werden, wohin der Zug gebracht werde. Es gebe mehrere Interessenten, sagt sie, ohne Namen zu nennen. Öffentlich Interesse bekundet haben die Oldtimerfreunde Mittleres Vilstal in Rottersdorf bei Landau an der Isar. Sie würden den Zug gerne in die Heimatgemeinde von Finanzminister Erwin Huber holen – und irgendwann vielleicht sogar ein Museum rundherum bauen, wie der zweite Vorsitzende des Oldtimerclubs, Hans Esterl, sagt. „Jeder hier will gerne, dass er in Bayern bleibt“, betont er und fügt hinzu: „Aber das Vorgriffsrecht hat die Gemeinde Lathen.“
Daher hätten die Oldtimerfreunde der Gemeinde im Emsland bereits einen Brief geschrieben und ihr Interesse bekundet, sagt Esterl. Eine Antwort stehe noch aus. Im Rathaus von Lathen hält man sich seit Wochen bedeckt. Bürgermeister Karl-Heinz Weber: „Wir haben das Zugriffsrecht.“
Ein heißer Favorit
Doch dass die Gemeinde davon Gebrauch macht, ist eher unwahrscheinlich: Allein der Transport vom Airport in den hohen Norden würde rund 75 000 Euro kosten. Viel Zeit zum Überlegen, wohin der rote Transrapid-Zug letztlich soll, bleibt aber nicht mehr. Denn ein Termin für den Abtransport wurde schon angesetzt. Voraussichtlich Ende des Monats werde mit dem Abbau begonnen, sagt ein Flughafensprecher. Am 8. Mai sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Heißester Favorit bisher: die Baufirma von Max Bögl. Die hat den alten Zug bereits im Erdinger Moos aufgestellt – und würde ihn zu gern als spektakulären Werbeträger nutzen.
Egal was aus dem einstigen Informationszentrum am Flughafen wird: Aus dem Legoland in Günzburg wird die Magnetschwebebahn nicht verschwinden. In dem Freizeitpark fährt bereits seit zwei Jahren ein Transrapid im Kleinformat in ein Lego-Modell des Münchner Flughafens ein.
tk, hu
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