Tram und U-Bahn in München: Diese neuen Linien plant die Stadt

München - Bis 2030, dieses Ziel hat sich die Stadt gesetzt, sollen die Münchner mindestens 30 Prozent ihrer Wege in öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Derzeit liegt dieser Wert aber nur bei 23 Prozent. Doch ihn zu erhöhen, so heißt es von der Stadt, sei mit den aktuell in Bau und in Planung befindlichen Neubaustrecken bei U-Bahn, Tram und S-Bahn alleine nicht möglich. Deshalb plant die Stadt einem Ausbau ihres Netzes. Und über diese Pläne stimmt der Stadtrat diesen Donnerstag ab.
Fahren als erste in München: Tram- und U-Bahnlinien der Kategorie A
Zuerst realisiert die Stadt all jene Tram- und U-Bahnlinien, die sie der Kategorie A zuordnet. Diese erachtet sie als sinnvoll und baulich machbar:
- Tram-Y-Nord: Diese neue Verbindung führt vom Hauptbahnhof in den Münchner Norden via Hochschule, Nordbad, Petuelring entlang der nördlichen Schleißheimer Straße. Im Münchner Norden verzweigt sich die Trasse in Form eines "Y" sowohl nach Nordwesten in ein mögliches Stadtentwicklungsgebiet Nord (Raum Feldmoching) sowie nach Osten.
- Tram Ramersdorf-Neuperlach: Diese Trasse orientiert sich entlang der heutigen Metrobuslinie 55. Zunächst will die Stadt diese Trasse bis zur Haltestelle Neuperlach Zentrum bauen. Perspektivisch sei aber eine "Führung über Waldperlach bis in die Nachbargemeinde Putzbrunn denkbar".
"Nachfragepotenzial" bei einer Tram von West nach Ost über die Isar
- Tram Südtangente: Eine Verbindung von West nach Ost über die Isar hat laut der Stadt ein großes "Nachfragepotenzial". Diese Linie soll zwischen Waldfriedhof, Harras, Candidplatz und Tegernseer Landstraße verlaufen. Dann führt die Tram weiter zum Ostbahnhof.
- Tram Richtung Haar: Von der Haltestelle Kreillerstraße soll diese Trasse auf der Wasserburger Landstraße nach Haar führen. Doch dazu sind Verhandlungen mit Haar nötig.

- Tram Parkstadt-Solln: In die Siedlung südlich der Endstation der U3 kommt man derzeit nur mit dem Bus. Das soll sich in Zukunft ändern - und zwar durch eine Tram. Perspektivisch könnte diese zwischen Solln, Sendling und Neuhausen verlaufen.
Auch im Münchner Norden ist eine Tramlinie geplant
In die Kategorie "In Planung/ Bau" nimmt die Stadt außerdem eine Tram im Münchner Norden und eine Tram Johanneskirchen sowie den Lückenschluss Leopoldstraße zwischen Franz-Joseph-Straße und Münchner Freiheit auf.
Auch neue U-Bahnen sind geplant - zum Beispiel eine Verlängerung der U4 ins Entwicklungsgebiet Nordosten: Diese Strecke nach Englschalking ist bereits Bestandteil der Pläne der Stadt. Vorstellbar sei, sie eines Tages östlich des Arabellaparks in einen innerstädtischen Nordring zu integrieren.
Stadt möchte U5 bis nach Ottobrunn und Taufkirchen verlängern
Mit einer U-Bahnverlängerung nach Lerchenauer See U1 Nord will die Stadt die Siedlung am Lerchenauer See und das neue Entwicklungsgebiet Eggarten anschließen. Außerdem ist eine U-Bahnverlängerung der Linie U5 nach Taufkirchen geplant - dass die U5 über Neuperlach hinaus in den Landkreis nach Ottobrunn und Taufkirchen geführt wird, hätte eine "hohe verkehrliche Wirkung". Allerdings muss sich der Landkreis an den Kosten beteiligen. Denn die Linie verläuft nicht auf Stadtgebiet.
Die Tram- und U-Bahnlinien mit der nächst höheren Priorität ordnet die Stadt der Kategorie B zu. Dort muss der Trassenverlauf erst näher untersucht werden. Vor allem muss sich die Stadt, so geht es aus der Beschlussvorlage hervor, mit dem Verkehr im Münchner Norden befassen. Bislang fehle dort eine "leistungsfähige ÖV-Achse". Ansonsten seien eine Tram Blumenau und die Tram Blutenburg eine sinnvolle Ergänzung - ebenso wie eine Verlängerung der U1 Richtung Süden zum Klinikum Harlaching und eine Verlängerung der U3 nach Neuried.