Tragischer Bergunfall: Wanderer aus München stürzt vor Frau und Tochter in den Tod

Die Familie war beim Wandern auf der Harbacher Alm und wollte über den Alpensteig zurückgehen. Dann verlor der Vater aus München das Gleichgewicht.
Julia Sextl |
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Die Harbacher Alm – ein beliebtes Wanderziel.
ho Die Harbacher Alm – ein beliebtes Wanderziel.

München - Zunächst schien es ein glücklicher Tag zu werden – doch der Schein trog. Eine Familie aus München hatte einen der letzten herrlichen Tage dieses Spätsommers genutzt, um bei idealen Temperaturen gemeinsam in die Berge zum Wandern zu gehen. Doch dann wandte sich das Schicksal – und löschte ein Leben für immer aus. Verursacht durch einen falschen Schritt, eine kleine Unaufmerksamkeit vielleicht, durch ein Stolpern in den Tod.

Wanderer stürzt in die Tiefe - Familie muss zusehen

Vor den Augen seiner Ehefrau und seiner Tochter ist ein 78 Jahre alter Bergwanderer am Montag im Berchtesgadener Land viele Meter in die Tiefe gestürzt. An einer Stelle, an der es steil und weit hinabgeht, durch einen dunklen Wald, der mit Felsen durchsetzt ist.

Seine Familie musste alles mit ansehen. Das Ehepaar war mit seiner 38 Jahre alten Tochter am Vormittag zur Harbacher Alm bei Schneizlreuth gewandert. Dort machten sie Mittagspause, schöpften neue Kraft, genossen den herrlichen Ausblick.

38-jährige Tochter des Wanderers setzt Notruf mit Handy ab

Zurück sollte es über den Alpensteig gehen. Der Steig ist ein typischer Steig im Gebirge, an manchen Stellen recht ausgesetzt, teilt die Polizei mit. Und dort, auf dem Rückweg, an einer steilen, felsdurchsetzten Stelle im Schrofengelände geschah es plötzlich: Der 78-Jährige stolperte, taumelte und stürzte Richtung Wald.

Er verlor den Halt, versuchte noch, sich festzuhalten, doch er hatte keine Chance – er stürzte etwa 40 bis 50 Meter in die Tiefe. Schwer verletzt blieb er unten liegen. Zunächst gab es noch Hoffnung – der Mann war noch in der Lage, sich mit seiner Frau und der Tochter zu verständigen. Die 38-Jährige setzte sofort einen Notruf mit ihrem Handy ab.

Die Bergwacht Inzell war nur wenig später mit den ersten Rettungskräften am Einsatzort. Die zuständige Polizeidienststelle Bad Reichenhall schickte einen Polizeibergführer an den Unfallort. Weitere Rettungskräfte machten sich mit einem Bergungsgerät auf den Weg zu dem Verunglückten. Auch ein Rettungshubschrauber war angefordert worden, um den Verletzten aus dem steilen Bergwald zu retten. Weil aus Bayern aber keiner zur Verfügung stand, übernahm ein Tiroler Pilot mit Notarzt-Besatzung den Einsatz.

Wanderer erliegt seinen schweren Kopfverletzungen

Indessen ging es dem gestürzten 78-Jährigen immer schlechter. Er hatte sich durch den Sturz schwerste Kopfverletzungen zugezogen. Die Rettung dauerte aufgrund des schwierigen Geländes sehr lange. Erst gegen 16.20 Uhr erreichten die Rettungskräfte den Mann und versuchten, ihn zu reanimieren. Doch es war zu spät. Der österreichische Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen. Auch die Bergung der Leiche war für das Rettungsteam schwierig. Zusätzliche Polizeibergführer waren dafür nötig. Erst gegen 20 Uhr war der Einsatz abgeschlossen. Die Angehörigen mussten von einem Kriseninterventionsteam betreut werden.

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