Trader Vic's wird 40: Im Honi-Honi-Glück
München - Bahia, Kamaaina, Tiki Puka Puka, Mai Tai – klingt alles lustig. Ist es auch – und schmeckt vor allem so. Wer die paar Stufen vom Bayerischen Hof runter ins Trader Vic’s geht, ist nicht mehr in München, sondern in der Südsee. Und wenn sich Touristen im Urlaub immer ein bisschen anders aufführen, dann können es die Promis hier in dieser anderen Welt zwischen Bambus, Palmen, Kugelfischen, Orchideen und Oben-ohne-Figuren auch.
Das Trader Vic’s ist die Insel der Glück- und Gluckseligen. Jetzt feiert das Lokal 40. Jubiläum – und noch immer gilt: Was im Trader’s passiert, bleibt im Trader’s. Früher amüsierten sich Anthony Quinn, Josephine Baker, Bud Spencer, Horst Buchholz, Peter Sellers, Peter Ustinov, Lionel Richie, Mario Adorf und Elke Sommer. Es gab leicht bekleidete Mädels, schwere Zigarren und noch härtere Drinks.
Heute gilt das Rauch-, aber nicht das Cocktail-Verbot. Das Lokal hat sich kaum verändert, und dieser Retro-Charme zieht jetzt die jungen Wilden an. Wer feiern will, macht das gern in einer Kellerbar, in der die Zeit offenbar stehen geblieben ist. Wer denkt in der Nacht an morgen?
So kam es, dass hier mal die Oasis-Brüder Liam und Noel Gallagher zu tief ins bunte Glas geschaut haben – und später ein Zahn fehlte. Robbie Williams, Britney Spears und Pink ließen es nach ihren Konzerten krachen, Ben Tewaag dekorierte sich mit Blumen, und ein Pop-Sternchen wunderte sich nach sieben Mai Tais, warum sie die Stufen nicht mehr hoch schaffte. Lothar Matthäus führt im Trader’s gerne seine Frauen aus, Basti Schweinsteiger entspannt sich nach einem Spiel. Und Roger „007“ Moore trinkt alles, nur keinen Martini.
Die Jung-Prominenz liebt das Trader’s. Am Schluss landet sie hier auf einen Honi Honi. So heißt der derzeit beliebteste Drink (Bourbon mit Zitrone und einem Hauch Mandeln für 10,30 Euro). Ein paar Stamm-Promis mixen sich ihre Cocktails nachts selbst, da drückt das freundliche Personal ein Auge zu.
Gegessen wird Cho Cho, Rindfleischspießchen in Soja, die am Tisch selbst über dem Hibachi-Feuer gegrillt werden. Irgendwann kommt Lagerfeuer- und Südsee-Romantik auf. Man mag seinen Tisch- oder Tresennachbarn, es ist wie eine Reisegruppe, die in einem Boot sitzt und die schönste Insel für sich entdeckt hat. Bloß Postkarten hat aus dem Trader Vic’s noch niemand geschrieben. Am Schluss kommt die Rechnung, der Urlaub ist vorbei.