Touristen zieht es nach Neuschwanstein und Nymphenburg

Beliebt wie nie: Herrscherhäuser, Burgen und Gärten vermelden starke Zahlen. Münchner Sehenswürdigkeiten sind auch ganz vorn mit dabei.
von  Sophie Anfang
Immer noch beliebt bei den Touristen: Schloss Nymphenburg
Immer noch beliebt bei den Touristen: Schloss Nymphenburg © dpa

München - Ob die prunkvollen Säale der Residenz, die grünen Weiten im Schlosspark Nymphenburg oder die träumerische Architektur der Bauten von König Ludwig II.: Burgen und Herrscherhäuser in Bayern sind echte Publikumsmagneten. Mehr als fünf Millionen Menschen haben sie im letzten Jahr besucht. Und auch was die Einnahmen betrifft, kann die staatliche Schlösserverwaltung Rekorde vermelden.

„Um es auf den Punkt zu bringen: Schlösser haben Konjunktur“, sagt Verwaltungspräsident Bernd Schreiber. Ganz vorn war auch im vergangenen Jahr der Klassiker Neuschwanstein vor den anderen „Kini“-Schlössern Linderhof und Herrenchiemsee. Fast 1,6 Millionen Besucher strömten in das Märchenschloss – so viele waren es noch nie. Besonders gerne kommen inzwischen Touristen aus China. Im Sommer kann es auf dem Schlosshügel bei so viel Besuchern schon eng werden. Einen Kollaps wegen Überfüllung befürchtet Schreiber trotzdem nicht: „Der Zuwachs war nicht in der Hochsaison, sondern in der trüberen Zeit.“

Nach den drei Königsschlössern kommt auf der Beliebtheitsliste aber gleich: München. Wer Prunk und Parks mag, findet hier, was er sucht. Und das tun immer mehr Besucher. Nach Nymphenburg (Platz 4) strömten 298 000 Menschen, 25 000 mehr als 2013. In der Residenz (Platz 5) waren es 30 000 Besucher mehr als im Vorjahr (ein Plus von gut 11 Prozent).

Der Besucherzustrom bringt auch Rekordeinnahmen: 66,5 Millionen Euro hat die Schlösserverwaltung im letzten Jahr erwirtschaftet, 4,2 Millionen mehr als noch im Vorjahr. Fast die Hälfte davon kam durch den Verkauf von Eintrittstickets rein.

Müsste an Bayerns Schlössern nicht beständig saniert und gebaut werden, wäre bei der Jahresbilanz sogar ein kleines Plus herausgesprungen. Weil aber eben viel gewerkelt werden muss, konnten immerhin gut 60 Prozent der Ausgaben durch eigene Einnahmen gedeckt werden.

Viele große Baustellen sind im letzten Jahr abgeschlossen worden: Die Brücke in Schloss Linderhof erstrahlt in neuem Glanz, das Eiserne Haus, ein Gewächshaus im Nymphenburger Schlosspark, steht wieder im satten Grün da, die nördlichen Appartements im Schloss wurden aufwendig restauriert.

Gebaut wird auch dieses Jahr: Der Herkulessaal wird behindertengerecht umgebaut, das Marstallmuseum bekommt ein neues Beleuchtungskonzept, das die dort ausgestellten Kutschen besser zur Geltung bringt, sagt Schreiber. Fernab von München steht die Brückensanierung auf der Burg Burghausen vor dem Abschluss, in der Emeritage Bayreuth werden die Wasserspiele in der Grotte hergerichtet.

Die Arbeit würde sich aber in jedem Fall lohnen, glaubt die Schlösserverwaltung. Schließlich locken die herrschaftlichen Bauten nicht nur Touristen, so Schreiber: „sie sind auch ein Gegenpol zu unserer immer schnelllebigeren Welt.“

 

Neuer Service für Besucher

Wer bei seinem Besuch der Residenz oder von Schloss Nymphenburg tiefer einsteigen will, bekommt dafür jetzt druckfrische Unterstützung.

Für beide Sehenswürdigkeiten hat die Schlösserverwaltung neue, mit vielen Bildern illustrierte amtliche Führer herausgebracht (jeweils 6 Euro, in Museumsläden oder im auf der Webseite der Schlösserverwaltung erhältlich).

Für den Schlosspark Nymphenburg wird die Führung digital: Eine neue kostenfreie Handy-App für iPhone und Android bietet geführte Park-Touren, Informationen zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten im Park und kleine Spiele.

Weil im Grünen das Internet nicht immer ganz so schnell ist, braucht die App nach dem Herunterladen auch keine Internetverbindung mehr, um zu funktionieren.

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