Tortenfee: Es kann nur eine geben

München Barbara Sedlmayr (49) macht Torten. Aber nicht irgendwelche. Die Konditorin ist bekannt für ihre Zuckerguss-Kunstwerke. Zu ihren Kunden zählten Kai Pflaume und Franz Beckenbauer, die bei der Tortenfee Hochzeitstorten bestellten. Ihr größtes Zucker-Werk hat sie zur Jahrtausendwende für das Berliner Luxushotel Adlon produziert. Eine Torten-Sternenpyramide, 4,50 Meter hoch und 2,50 im Durchmesser.
Doch die 49-jährige Konditormeisterin aus Alling muss immer wieder mit Trittbrettfahrern kämpfen. Die nutzen den lange eingeführten Namen „Tortenfee“, um ihr eigenes Geschäft damit zu machen.
„Ich bin von Kunden angesprochen worden, dass meine Torten nicht mehr so gut seien wie früher.“ Es habe sich herausgestellt, dass die im Internet bei der gleichnamigen Konkurrenz bestellt hatten.
Nicht der erste Nachahmer. Immer wieder musste Sedlmayr juristisch gegen Unternehmen vorgehen, die meinten, sie könnten den Namen Tortenfee für eigene Zwecke nutzen. Dabei weist das Logo von Sedlmayrs Firma nicht umsonst ein eingekreistes R auf. Ihre „Tortenfee“ ist ein eingetragenes Markenzeichen.
Am Dienstag wurde nun die jüngste Verletzung ihres Markenrechts abgewehrt. Die Klage auf Unterlassung (Streitwert satte 100 000 Euro) gegen einen Betrieb aus der Oberpfalz hatte Erfolg.
Der Gegner hatte offenbar schon vor Beginn der Verhandlung kaum noch Hoffnung auf einen erfolgreichen Ausgang und war zum Termin gar nicht erst erschienen. Auch einen Anwalt zu schicken, ersparte man sich. So erging ein so genanntes Versäumnisurteil. Dem Antrag auf Unterlassung wurde vom Landgericht stattgegeben. Es kann halt nur eine echte Tortenfee geben.
Jetzt wird sich Sedlmayr mit ihrer Anwältin Andrea Merz beraten, inwieweit man Schadenersatz von der Konkurrenz fordern wird.