Tollpatschiger Einbrecher verpatzt Coup in einem Münchner Supermarkt

Der Münchner steigt in einen Laden in Moosach ein, überlegt es sich dann anders, geht wieder und kommt dann erneut zurück. Inzwischen ist auch die Polizei da und nimmt ihn fest.
Ralph Hub
Ralph Hub
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
2  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ein Einbrecher dringt durch ein eingeschlagenes Fenster in eine Wohnung ein.  (Symbolfoto)
Ein Einbrecher dringt durch ein eingeschlagenes Fenster in eine Wohnung ein. (Symbolfoto)

München – In der Nacht auf Sonntag werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Mit dem Beginn der Winterzeit nehmen auch die Einbrüche zu, warnt das Polizeipräsidium München. Die sogenannten Dämmerungseinbrecher schlagen wieder vermehrt zu.

Rein, raus – bis die Polizei kommt

Leider sind nicht alle Einbrecher so tollpatschig wie ein 40 Jahre alter Münchner, der am Mittwochabend in einen Supermarkt in Moosach einstieg. Der Mann drückte die Flügel der gläsernen Eingangstür auseinander und zwängt sich hindurch. Im Inneren des Marktes kam er dann aus dem Konzept, wie die Aufnahmen der Überwachungskamera zeigen. Der Mann ging wieder nach draußen, überlegte es sich dann doch wieder anders und kam zurück. Allerdings hatte er bereits den stillen Alarm ausgelöst. Eine Polizeistreife nahm den Einbrecher fest, noch bevor er Beute machen konnte.

Einbrecher gehen Konfrontationen aus dem Weg

"Einbrecher sind scheue Wesen", sagt Präventionsexperte Michael Rasp, vom Kommissariat K105. "Sollte in der Wohnung jemand sein, beispielsweise im Bett liegen und schlafen, ziehen sie sich in der Regel sofort zurück." Die allermeisten Täter meiden die Konfrontation.

Präventionsexperte Michael Rasp, vom Kommissariat K105
Präventionsexperte Michael Rasp, vom Kommissariat K105

Um eine Türe oder ein Fenster aufzuhebeln, braucht ein Profi kaum mehr als zehn oder 20 Sekunden. Einbrecher halten sich meist nur wenige Minuten in der fremden Wohnung auf. Sie suchen an Orten wie Wäscheschränken, im Schlafzimmer, in der Küche oder im Bad. "Einbrecher kennen alle gängigen Verstecke und suche dort zuerst", sagt Michael Rasp, "Interesse haben sie vor allem an Bargeld und Schmuck."

Smarthome unbedingt vor Hackerangriffen schützen

Der Trend zum Smarthome bietet neue Gefahren, warnt die Polizei. Immer mehr Leute vernetzen in ihren Wohnungen elektronische Geräte - den Computer mit dem Kühlschrank, dem Smart-TV, der Videoüberwachung und vielleicht auch noch mit dem elektronisch ferngesteuerten, schlüssellosen Haustürschloss. "Hier muss man aufpassen, dass man unabsichtlich nicht Schwachstellen im Sicherheitskonzept schafft", betont Michael Rasp. Oft ist es nämlich nur der Router vom Wireless LAN (WLAN), der passwortgeschützt ist.

So gehen Einbrecher vor

Die Täter kommen bei Einfamilienhäusern meistens über den Garten und die Rückseite der Gebäude, dort wo sie von Nachbargrundstücken aus schlecht zu entdecken sind. In Mietshäusern beginnen Einbrecher oft in den oberen Stockwerken. "Wenn jemand im Treppenhaus auftaucht, haben sie mehr Zeit, um zu verschwinden", erklären Kriminalpolizisten. Eingebrochen wird im gesamten Stadtgebiet, die Täter ziehen von Straße zu Straße. Zeichnet sich ein Schwerpunkt ab, ist die Polizei vermehrt mit Streifen unterwegs.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Gaunerzinken in München seit Jahren nicht mehr gesehen

Sogenannte Gauner-Zinken spielen bei Einbrecherbanden keine Rolle. In München und dem Landkreis gab es in den vergangenen beiden Jahren keinen einzigen Fall, heißt es im Präsidium. Michael Rasp. "Diese Symbole nützen eher Drückerkolonnen, die Abos verkaufen wollen oder fliegende Händler, die an der Haustür Geschäfte machen."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Witwe Bolte am 25.10.2024 10:52 Uhr / Bewertung:

    Da bin ich aber beruhigt, dass nächtliche Einbrecher sofort das Weite suchen, wenn sie jemanden im Bett liegend vorfinden. Da kann ich wohlig weiterschlafen und muss mich nicht vor Waffen und Besteckteilen fürchten. 😴 🛏

  • AufmerksamerBürger am 25.10.2024 06:23 Uhr / Bewertung:

    Können nicht Einbrecher auch Messerstecher sein, oder hat der eine mit dem anderen nichts zu tun?
    Dies wäre eine interessante Studie für Soziologen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.