Toiletten in München: Diese öffentlichen WCs schließen oder werden saniert

Die Stadt schließt öffentliche Toiletten in U-Bahnhöfen und in der Nähe von U-Bahnstationen. Die AZ zeigt, wo und wann und welche Häusl demnächst wegfallen.
von  Annika Schall
Man schnell im Zwischengeschoss erleichtern? An 17 Orten wird das bald nicht mehr möglich sein.
Man schnell im Zwischengeschoss erleichtern? An 17 Orten wird das bald nicht mehr möglich sein. © imago/HRSchulz/AZ/MVG

München - Wenn es unterwegs mal dringend wird, sind die öffentlichen Toiletten in den U-Bahnhöfen eine beliebte Anlaufstelle. Doch in den kommenden Monaten will die Stadt insgesamt 17 Örtchen im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs schließen lassen.

Davon betroffen sind vor allem öffentliche Toiletten außerhalb des Innenstadtbereichs. So fallen beispielsweise Toiletten an den U-Bahnhaltestellen Obersendling, Am Hart und Messestadt West weg. Auch die Toiletten am Haderner Stern und am Böhmerwaldplatz wird es bald nicht mehr geben. Bis Ende 2019 sollen die einzelnen Standorte nach und nach dichtgemacht werden.

Umgestaltung der WC-Infrastruktur in München

Die Schließungen sind Teil einer größeren Umgestaltung der WC-Infrastruktur in den Bahnhöfen: Bereits vor zwei Jahren beschloss der Stadtrat, eine Tochter der Stadtwerke München mit dem Betrieb dieser Toiletten in den U-Bahnhöfen zu betrauen. Gleichzeitig legte das Gremium damals fest, wie es mit den einzelnen Anlagen in den U-Bahnhöfen weitergehen soll. Die damals beschlossenen Maßnahmen werden nun nach und nach in der ganzen Stadt in Angriff genommen.

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Das Münchner U-Bahnnetz und die Stationen, deren WC-Anlagen bald geschlossen werden. (Auf das Bild klicken für größere Ansicht). Grafik: MVG/AZ

Doch dabei geht es nicht nur um Schließungen. Denn damit die Münchner auch mit 17 Toiletten weniger immer ein ansprechendes öffentliches Örtchen zur Verfügung haben, wenn's unterwegs pressiert, hatte die Stadt gleichzeitig auch ein umfangreiches Sanierungsprogramm für die WC-Anlagen im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel beschlossen. Auch in diese Sache kommt nun Bewegung. Insgesamt elf Anlagen saniert die Stadt derzeit, 24 weitere sollen in den kommenden Monaten folgen. An zehn weiteren Toilettenstandorten sind die Arbeiten bereits abgeschlossen, unter anderem in den U-Bahnhöfen Marienplatz, Sendlinger Tor, Olympia-Einkaufszentrum und Münchner Freiheit.

Wichtig bei den Maßnahmen: Die Örtchen sollen nach dem Umbau barrierefrei auch für Münchner mit Behinderung zugänglich sein. Den Behinderten-Beirat der Stadt freut's. In einem Schreiben an die Stadt wünschte sich das Gremium bereits Anfang diesen Jahres, dass ähnliche Bemühungen auch bei den öffentlichen WC-Anlagen außerhalb der U-Bahnhöfe unternommen werden.

In Teilen gibt es diese behindertenfreundlichen Anlagen schon. Zum Beispiel auf den Friedhöfen der Stadt. Hier sind von den insgesamt 20 öffentlichen Toiletten-Anlagen 13 barrierefrei zugänglich. Auch an der Isar gibt es derzeit zwei fest installierte Toilettenanlagen, die auch ohne Einschränkung von Behinderten genutzt werden können: Eine befindet sich im Bereich des Flauchers, die andere wurde an der Floßlände aufgestellt. In den Parks und Grünanlagen der Stadt gibt es insgesamt 14 WC-Anlagen, von denen acht mit mindestens einer barrierefreien Toilette ausgestattet sind.

Auch neue Klos kommen dazu

Neben den Toiletten-Schließungen gibt es auch einige Neuzugänge außerhalb der Bahnhöfe. Derzeit werden im Maßmannpark in der Maxvorstadt und im Weißenseepark in Obergiesing zwei neue Toilettenanlagen gebaut. Diese sollen laut Angaben des Referats für Arbeit und Wirtschaft voraussichtlich Mitte diesen Jahres in Betrieb gehen.

Als wenig gangbare Alternative für öffentliche Bedürfnisanlagen erscheint unterdessen immer noch das Projekt "Nette Toilette". Die Idee, bei der Gastronomen ihre Örtchen auch für Passanten öffnen, die keine Gäste sind, war in München zuletzt in eine Sackgasse geraten. Als zu kompliziert gestaltete sich die Suche nach mitmachwilligen Restaurants und Kneipen. Noch ist das Thema zwar nicht ganz vom Tisch. Doch ob und wann wieder Bewegung in die Angelegenheit kommt, ist derzeit noch offen.


Hier wird saniert – Diese Örtchen werden schöner

  • Aidenbachstraße: 11. Juli 2018 bis 7. Februar 2019
  • Am Harras: 30. Mai 2018 bis 24. Januar 2019
  • Arabellapark: zwei Anlagen seit dem 1. März bis zum 10. September 2018
  • Feldmoching: 28. November 2018 bis 13. Juni 2019
  • Frankfurter Ring: 17. Oktober 2018 bis 13. Juni 2019
  • Fraunhoferstraße: seit 19. März bis 14. September 2018
  • Fürstenried West: zwei Anlagen, 20. Juni 2018 bis 28. Februar 2019
  • Giesing: 7. November 2018 bis 20. Juni 2019
  • Goetheplatz: seit 1. März bis 10. September 2018
  • Großhadern: 22. August 2018 bis 21. März 2019
  • Hasenbergl: 31. Mai 2019 bis 19. Dezember 2019
  • Hauptbahnhof: Datum steht noch nicht fest.
  • Holzapfelkreuth: 7. November 2018 bis 20. Juni 2019
  • Innsbrucker Ring: seit 16. April bis 26. Oktober 2018
  • Josephsplatz: 10. Mai 2019 bis 28. November 2019
  • Klinikum Großhadern: 19. April 2019 bis 7. November 2019
  • Laimer Platz: seit 2. Mai bis 13. November 2018
  • Lorettoplatz: seit 21. August 2017, derzeit kein Fertigstellungsdatum
  • Mangfallplatz: 8. März 2019 bis 5. September 2019
  • Messestadt Ost: 29. März 2019 bis 17. Oktober 2019
  • Milbertshofen: 25. Januar 2019 bis 25. Juli 2019
  • Neuperlach Süd: 21. Juni 2019 bis 14. November 2019
  • Odeonsplatz: Hofgartenmauer, Umbau 2020
  • Prinzregentenplatz: zwei Anlagen, seit 5. Februar bis 31. August 2018
  • Rotkreuzplatz: seit 1. März bis 10. September 2018
  • Silberhornstraße: seit 1. März bis 10. September 2018
  • Thalkirchen: seit 29. Januar bis 27. Juli 2018
  • Trudering: 15. Februar 2019 bis 15. August 2019
  • Universität: seit 1. März bis 10. September 2018
  • Westendstraße: 12. September 2018 bis 9. Mai 2019
  • Westfriedhof: 19. Dezember 2018 bis 4. Juli 2019
  • Wettersteinplatz: 1. August 2018 bis 28. Februar 2019
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