Tödliches Bootsunglück am Gardasee: Angebliches Unfall-Video aufgetaucht

Im Fall des Bootsunglücks auf dem Gardasee in Italien hat der Fernsehsender Rai 1 ein Video ausgestrahlt, das den tödlichen Unfall zeigen soll. Zwei Münchner stehen im Verdacht, für den tödlichen Unfall verantwortlich zu sein.
AZ/dpa |
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Italienische Forensiker begutachten den Schaden am Boot.
Italienische Forensiker begutachten den Schaden am Boot. © Gabriele Strada/AP/dpa

München - Am Donnerstagabend verbreitete der öffentlich-rechtliche Kanal in seiner Nachrichtensendung "TG1" die Aufnahme einer Überwachungskamera, auf der zu sehen sein soll, wie das Motorboot zweier Münchener, das kleine Boot eines italienischen Pärchen rammt und überfährt.

Auf den dunklen Aufnahmen, die von einer Villa am Ufer des Sees stammen sollen, waren die beiden Boote nur als Lichtbälle zu erkennen.

Gardasee-Unfall: Münchner soll schwere Verstöße begangen haben

Der Sender zeigte auch ein Foto eines Motorbootes, das eine Schramme am Bug aufwies. Der 52 Jahre alte Münchener, der das Boot mutmaßlich steuerte, habe für einen erfahrenen Bootsfahrer schwere Verstöße begangen, die eine absolute Missachtung der Sicherheit für den Schiffsverkehr darlegten, hieß es in einer juristischen Anordnung, aus der die Nachrichtenagentur Ansa und Rai 1 zitierten.

Eine offizielle Bestätigung für das mutmaßliche Unfall-Video seitens der ermittelnden Behörden lag zunächst nicht vor. Das Büro des Verteidigers sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag, man kenne das Video. Zu den Beweisen, die auf dem Tisch lägen, füge es aber nichts hinzu oder ändere etwas daran.

Haftbefehl gegen einen Verdächtigen aus München erlassen

Die beiden verdächtigten Deutschen hatten nach dem Unfall in der Nacht von Samstag (19.6.) auf Sonntag angegeben, diesen nicht bemerkt zu haben. Kurz darauf reisten sie nach München zurück. Einen der beiden 52-Jährigen suchte die italienische Justiz später mit einem europäischen Haftbefehl. Er soll in der fraglichen Nacht am Steuer gewesen sein. Anfang der Woche übergab er sich freiwillig den Behörden im norditalienisch Grenzort Brenner.

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Bei dem Unfall kamen ein 37 Jahre alter Mann und seine 25-jährige Begleiterin ums Leben. Sie stammten aus der Gegend am Westufer des vor allem bei deutschen Touristen beliebten Gardasees. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Totschlags und unterlassener Hilfeleistung, weil die beiden Deutschen nach dem Zusammenprall nicht zum Helfen angehalten haben sollen. 

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7 Kommentare
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  • Fußball-Fan am 09.07.2021 21:23 Uhr / Bewertung:

    Wenn das Video echt sein sollte, wird wohl nichts an einem langen Gefängnisaufenthalt für beide Münchner vorbeiführen. Ich bin gespannt, ob das dann noch Totschlag ist oder Mord - auf jeden Fall erinnert das schon gewaltig an Todraserfälle im Autoverkehr. Aber noch gelten beide als unschuldig - die italienische Justiz wird das schon machen.

  • am 09.07.2021 17:39 Uhr / Bewertung:

    Also wenn man voraussetzt das dieses Video tatsächlich den Vorfall zeigt, dürfte sich die Beweisfrage so ziemlich erl. haben. Man sieht deutlich wie das Motorboot sogar ca. 1/2 m. abhebt als es das Kleinere überfährt. Das muss heftig gescheppert haben und die Geschwindigkeit ist definitiv kriminell in stockfinsterer Nacht!

  • katzenfliege am 09.07.2021 15:21 Uhr / Bewertung:

    Hoffentlich werden die beiden lange weggesperrt.

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