Tödlicher Unfall mit Ferrari: Witwe verklagt Autohersteller

Seit 2009 klagt eine Witwe gegen Ferrari. Ihr Ehemann kam bei einem Unfall ums Leben. Ein Gutachten bescheinigt eine defekte Bremsscheibe. Der Autohe
von  AZ/jot
Eine Witwe verklagt Ferrari wegen des Unfalltods ihres Mannes. (Symbolfoto)
Eine Witwe verklagt Ferrari wegen des Unfalltods ihres Mannes. (Symbolfoto) © David-Wolfgang Ebener/dpa

Seit 2009 klagt eine Witwe gegen Ferrari. Ihr Ehemann kam bei einem Unfall ums Leben. Ein Gutachten bescheinigt eine defekte Bremsscheibe. Der Autohersteller akzeptiert das nicht.

München - Auf der A 94 bei Zamdorf ist ihr Mann mit seinem neuen Ferrari tödlich verunglückt. 13 Jahre ist das her. Und noch immer beschäftigt der Fall das Landgericht.

Die Witwe kämpft seit 2009 um eine monatliche Rente, Schadenersatz und Schmerzensgeld. Inzwischen ist man bei einer Höhe von 400.000 Euro angelangt. Tendenz steigend.

Das Verfahren ruhte lange Jahre, weil die Beteiligten erst einmal das Ergebnis in einem Parallelverfahren abwarten wollten. Geklagt hatte die Vollkasko-Versicherung des Unfallopfers. Am Ende gab ein Gutachten den Ausschlag, in dem von einem Produktionsfehler bei den Bremsscheiben als Unfallgrund ausgegangen wurde. Ferrari verlor.

Tödlicher Unfall: Ferrari akzeptiert Gutachten nicht

Doch die Italiener streben im jetzt wiederaufgenommenen Verfahren um die Klage der Witwe ein neues Gutachten an. Eine entscheidende Frage: Lässt sich aus Bemerkungen der Ferrari-Anwälte während des Parallel-Prozesses schließen, dass sich auch die Italiener in beiden Verfahren an das Ergebnis des Gutachtens gebunden fühlten? Der Richter meint ja.

Der neue Ferrari-Anwalt ist anderer Ansicht. Der Unfall sei tragisch und traurig, erklärt er vor dem Landgericht. Er sei aber „fundamental anderer Rechtsauffassung“ als der Richter.

Kein Wunder. Das Ergebnis des Gutachtens ist eindeutig: Unter anderem sei Ferraris Qualitätskontrolle bei den Bremsscheiben ungenügend gewesen. Damit stünde wohl fest, dass Ferrari an die Witwe zahlen muss. Nur die Höhe wäre noch strittig.

Am 27. Februar 2020 soll es weitergehen.

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