Tödlicher Gardasee-Unfall: Angeklagte sagen im Prozess aus

München/Brescia - Im Prozess um den tödlichen Bootsunfall auf dem Gardasee in Italien haben die beiden Angeklagten ihre Aussagen abgegeben und sich entschuldigt.
Gardasee-Unfall: Angeklagten werden befragt
In der Nacht des 19. Juni waren sie auf dem See in Norditalien in Richtung Salò am Westufer gefahren. "Ich habe aus heiterem Himmel ein Geräusch gehört, ein kurzes, aber sehr gut hörbares Geräusch, und gleichzeitig eine Vibration in den Füßen gespürt", sagte der Bootslenker am Freitag im Palazzo di Giustizia der norditalienischen Stadt Brescia. Sie hätten angenommen, ein Stück Treibholz getroffen zu haben.
Ihr Riva-Motorboot war jedoch mit dem Holzboot eines italienischen Pärchens kollidiert. Der 37-jährige Umberto Garzarella und seine Freundin Greta Nedrotti (25) verloren dabei ihr Leben. "Dieser kurze Aufprall war so schwach, dass ich im Leben nicht davon ausgehen konnte, dass wir etwas Großes wie ein Boot getroffen hatten", erklärte der angeklagte Münchner weiter. Der Bootsbesitzer war in der Nacht müde und hatte seinen Bekannten gebeten, das Boot zu steuern, wie er am Freitag schilderte.
"Entschuldigungen brauchen wir nicht"
"Ich habe diesen Unfall nicht als solchen bemerkt. Es tut mir unglaublich leid", sagte der Bootsführer. Der Bootsbesitzer – ebenfalls aus München - erklärte zu Beginn seiner Befragung: "Auch wenn ich nicht wach war, als der Unfall passierte, möchte ich mich entschuldigen für das, was da passiert ist. Verzeihung", sagte er, die anwesenden Eltern anblickend. "Die Entschuldigungen brauchen wir nicht", sagte Nedrottis Mutter nach der Verhandlung.