Tödlicher Crash: Zweieinhalb Jahre Haft für Maserati-Raser
München - Schon auf der Autobahn hatte er das Gaspedal laut Anklage durchgedrückt, damals am 16. September 2019. Mit 260 Stundenkilometern jagte der heute 21-Jährige mit dem schwarzen Maserati über die A9, Richtung Norden.
An der Ausfahrt Garching-Süd bog er ab, beschleunigte aber wieder und soll dann mit etwa 125 Stundenkilometern bei Rot auf die Kreuzung mit der Münchner Straße gefahren sein. Es kam zur Kollision mit einem 3er-BMW. Der Maserati (Wert etwa 120.000 Euro) überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen. Der BMW prallte gegen eine Verkehrsinsel und kam danach auf einer Wiese zum Stehen.

Ein Mensch stirbt, drei werden zum Teil schwer verletzt. Maserati-Fahrer Ivan P. (Name geändert), der aus dem Raum Karlsruhe kommt, muss sich am Freitag wegen fahrlässiger Tötung vor dem Münchner Amtsgericht verantworten.
Er habe den Maserati nicht kommen sehen, erklärt der Fahrer des BMW als Zeuge bei der Verhandlung. "Ich erinnere mich an die grüne Ampel, dann daran, dass ich neben dem Auto aufgewacht bin, dann aber wieder bewusstlos wurde."
Angeklagter leidet unter Flashbacks
Wie sich herausstellte, hatte der 26-Jährige unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma und mehrere gebrochene Rippen. Auf Nachfrage der Amtsrichterin erklärt er, dass er immer wieder unter Flashbacks leide.
Sein Freund auf dem Beifahrersitz des BMW war nicht angeschnallt, wurde durch die zerborstene Heckscheibe geschleudert. Der 25-jährige Münchner starb noch am Unfallort an einer Kombination von Blutverlust sowie einer Kompression des Brustkorbes, die zum Ersticken führte.

Unter Tränen entschuldigt sich Ivan P. beim BMW-Fahrer. Zuvor hatte sein Anwalt Stephan Tschaidse bereits erklärt, dass sich sein Mandant "schäme" und dass er wisse, dass er niemals gutmachen könne, was er damals angerichtet habe: "Es tut ihm unendlich leid."
Das Urteil: zweieinhalb Jahre Haft sowie eine fünfjährige Führerscheinsperre. So wie es die Staatsanwaltschaft für Ivan P. gefordert hatte.