Tödliche U-Bahn-Rempelei: Dreieinhalb Jahre Haft

München - Im Prozess um eine tödliche U-Bahn-Schubserei ist der Angeklagte zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass der 37-Jährigen im Juni 2016 einen Senior nach einem Streit an der U-Bahn-Station Marienplatz zu Fall gebracht hat. Der 87-Jährige schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf, erlitt eine Platzwunde am Kopf und ein Schädelhirntrauma. Er starb rund drei Monate später an den Folgen seiner Verletzungen.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von vier Jahren und vier Monaten wegen Körperverletzung mit Todesfolge gefordert. Die Verteidigung plädierte auf fast drei Jahre wegen fahrlässiger Tötung sowie auf Unterbringung in einer Entzugsklinik.
Der Angeklagte hatte sich gleich zu Beginn der Verhandlung entschuldigt: "Ich wollte zu keiner Zeit, dass das so ausgeht und dass das passiert." Der Facharbeiter für Lagerlogistik sei seit fast zwanzig Jahren drogenabhängig und habe auch zum Tatzeitpunkt unter Einfluss von Psychopharmaka und eines Suchtersatzstoffes gestanden, hatte sein Verteidiger erklärt.