Töchter über 150 Mal von Vater missbraucht

Ein Familienvater hat vor dem Münchner Landgericht gestanden, sich jahrelang sexuell an seinen Töchtern vergangen zu haben. "Er fand es normal", so seine Ex-Frau.
dpa/az |
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Seit 2000 hatte ein Familienvater mehrfach Sex mit seinen Töchtern. Heute sind die jungen Frauen 21 und 23 Jahre alt. (Symbolfoto)
dpa Seit 2000 hatte ein Familienvater mehrfach Sex mit seinen Töchtern. Heute sind die jungen Frauen 21 und 23 Jahre alt. (Symbolfoto)

München - Ein besonders schwerer Fall von sexuellem Missbrauch wurde am Montag vor dem Münchner Landgericht verhandelt. Ein Familienvater hat den jahrelangen sexuellen Missbrauch von zwei Töchtern gestanden. Es tue ihm "außerordentlich leid", ließ der Angeklagte am Montag über seinen Anwalt beteuern. Vorausgegangen war ein Rechtsgespräch zwischen den Verfahrensbeteiligten, bei dem die Strafkammer dem 57-Jährigen im Falle eines Geständnisses höchstens acht Jahre Freiheitsstrafe zusicherte.

Der Berufskraftfahrer hatte mit seiner heute 23-jährigen Tochter von 2000 bis 2007 in mehr als 150 Fällen Geschlechtsverkehr. Die zweite, jetzt knapp 22 Jahre alte Tochter missbrauchte er mindestens zwölfmal. Zu Ermittlungen kam es nach einer Aussage der inzwischen geschiedenen Ehefrau des Angeklagten über Annäherungsversuche ihres Mannes gegenüber einer Schulfreundin ihres Sohnes. In der Folge erzählte ihr die jüngere Tochter von den Übergriffen des Vaters.

"Ich war verzweifelt", sagte die Frau. Sie selbst war mit dem 16 Jahre älteren ehemaligen Schausteller schon als Teenager zusammen und heiratete ihn kurz vor der Geburt ihrer älteren Tochter. "Er erwähnte, dass er schon öfter mit sehr jungen Mädchen zu tun hatte", sagte die Zeugin. "Er fand es normal." Zu ihr habe er anfangs gesagt, sie sei ja 14, da habe der Staatsanwalt "nicht mehr die Hand drauf".

Die früh von zu Hause ausgezogenen Töchter scheinen den fortgesetzten Missbrauch durch den Vater zumindest äußerlich überwunden zu haben. Eine ist angehende Kinderpflegerin, die andere Floristin; beide leben in Partnerschaften und sind inzwischen selbst Mütter.

Der Prozess dauert an.

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