Todeswand im Starnberger See: Zwölftes Opfer
Münchnerin (29) stirbt am Ostufer des Starnberger Sees in Allmannshausen. Die steil abfallende Wand hat für Taucher einen besonderen Reiz, birgt aber Risiken.
STARNBERG/MÜNCHEN Die steil abfallende Wand bei Allmannshausen am Ostufer des Starnberger Sees hat für Taucher einen besonderen Reiz. Sie bricht plötzlich ab – bis auf eine Tiefe von fast 90 Metern. Der Ort, an dem die Taucher oft in völliger Dunkelheit versinken, birgt aber viele tödliche Risiken. In den vergangenen 17 Jahren starben hier bereits elf Taucher. Jetzt sind es zwölf. Am vergangenen Samstag taucht die Apothekerin Dorothee H. (29) aus München mit sieben Kollegen an der Steilwand.
Das erste Mal geht die Gruppe nachmittags ins Wasser, gegen 22 Uhr werfen sich die Münchner ein zweites Mal ins Wasser – obwohl hier ein striktes Nachttauchverbot besteht. In neun Metern Tiefe bekommt die 29-Jährige Probleme. Sie taucht auf, sinkt an der Wasseroberfläche aber plötzlich wieder in die Tiefe. Ein Mittaucher bringt die junge Frau ans Ufer. Sie ist bewusstlos. Zunächst kann Dorothee H. wiederbelebt werden und wird ins Klinikum Großhadern gebracht – stirbt dort aber am Montag .
Auch nach der Obduktion ist noch unklar, was die genaue Todesursache war. Weitere toxikologische Untersuchungen sowie Gewebeproben sollen mehr Klarheit bringen. „Seit 1994 starben bereits 12 Taucher an der Seeburg, 39 wurden verletzt“, sagt Andreas Ruch, Vize-Chef der Polizeiinspektion Starnberg. 2008 wurden die Vorschriften verschärft, nachdem ein Tauchschüler (46) tödlich verunglückte.
Er war mit drei Mitschülern und einem Lehrer an der Wand getaucht.
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