Todesraser von Laim droht Haftstrafe wegen Mordes
München - Nach dem Tod eines 14-jährigen Schülers in Laim ist am Wochenende gegen den Raser aus Bad Tölz (34) Haftbefehl ergangen. Victor B. wird sich vor Gericht wegen Mordes und dreifachen Mordversuchs verantworten müssen.
Fahrer in der Psychiatrie
Wie ein Polizeisprecher am Montag bestätigte wurde der 34-Jährige mittlerweile in ein psychiatrisches Krankenhaus verlegt. Zu den Gründen für die Verlegung machte er keine Angaben. Zuerst hatte die "Bild" darüber berichtet.
Der Tölzer war am Freitagabend kurz nach 23 Uhr auf der Landsberger Straße unterwegs gewesen. Weil er nahe der Laimer Unterführung an einer Stelle gewendet hatte, wo es nicht erlaubt ist, wollte eine Polizeistreife ihn kontrollieren.
Daraufhin gab er Vollgas – und raste mit bis zu 120 Sachen davon. Auf der Flucht vor der Polizei überfuhr er mehrere rote Ampeln. Er raste über einen Grünstreifen auf die Gegenfahrbahn. Die Polizeistreife gab die Verfolgung auf, "um nicht andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden", betont Polizeisprecher Sven Müller.
Ein Toter, eine Schwerverletzte
An einer Kreuzung raste der BMW auf vier Gymnasiasten (14 bis 16) zu, die bei Grün über die Straße gingen. Max (14) wurde frontal erfasst und durch die Luft geschleudert. Sophie (16) wurde vom BMW gesteift, sie erlitt Frakturen. Die anderen blieben unverletzt.
Die Besatzung eines zweiten Streifenwagens stoppte. Die Polizisten leisteten Erste Hilfe. Ein Notarzt brachte den 14-Jährigen ins Krankenhaus, wo er später starb. Der Unfallfahrer raste weiter. Er rammte einen Citroën, der gegen eine Litfaßsäule krachte. Der Fahrer (29) wurde leicht verletzt.
München: Fahrer ist polizeibekannt
In einiger Entfernung sprang Viktor B. aus dem Wagen. Polizisten stoppten den führerlosen BMW, indem sie ihr Auto quer stellten. Viktor B. flüchtete zwei Kilometer ins Westend, wo er festgenommen wurde.
Nach AZ-Informationen ist der 34-Jährige polizeibekannt, unter anderem wegen Entfernen vom Unfallort. Zudem soll er unter Bewährungsauflagen stehen. Am Freitag soll er betrunken am Steuer gesessen haben. Freunde und Klassenkameraden von Max und Sophie trafen sich am Samstagabend zum Trauern und zu einer Mahnwache an der Unfallstelle in Laim.

Das Landgericht Stuttgart hatte letzte Woche einen 21-Jährigen zu fünf Jahren Jugendstrafe verurteilt, der bei einem Rennen einen Menschen tot gefahren hatte. In Berlin wurden zwei Männer wegen eines Rennens, bei dem ein Unbeteiligter starb, nach mehreren Prozessen wegen Mordes verurteilt. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.
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