Todeskämpfe im Löwenbräukeller und im Olympiastadion
MÜNCHEN - Die Katastrophe von Duisburg weckt Erinnerungen an das Jahr 1973. Damals erlebte München zwei schreckliche Szenarien mit hunderten Verletzten und einer Toten.
Im Löwenbräukeller brach am 12. April 1973 nach einer Bravo-Miss-Wahl eine Massenpanik aus – die 15-jährige Barbara Mayr starb, 23 Teenager verletzten sich teils schwer. Das Unglück passierte, als nach dem Ende des Wettbewerbs 3000 junge Menschen den Saal gleichzeitig durch den Haupteingang verlassen wollten. Weil nur eine Flügeltür geöffnet war, drängten sich die Jungen und Mädchen dicht an dicht, viele brachen zusammen, andere trampelten über sie hinweg.
Wenige Wochen später erlebte das Olympiastadion ein Chaos: Beim Massenansturm zum Regionalliga-Spiel 1860 München gegen den FC Augsburg verletzten sich am 15. August 1973 141 Menschen zum Teil schwer. Die Veranstalter waren mit den mehr als 80000 Fans vollkommen überfordert – niemals zuvor hatten so viele Menschen ein Regionalligaspiel besucht. Im ausverkauften Stadion hatten um 20 Uhr 73000 Fußballfans den Anpfiff verfolgt. Draußen an den Kassenhäuschen drängten sich Tausende. Als in der dritten Spielminute Jubel über den Führungstreffer von 1860 losbrach, stürmten mehr als 10000 Fußballanhänger das Stadion. Sie kletterten dicht gedrängt über Zäune, Zeltdach und Kassenhäuschen. Menschen stürzten, fielen durch Glastüren. 141 Menschen verletzten sich, 33 davon schwer. Die AZ schrieb damals: „Es hätte noch schlimmer kommen können. Alle Tribüneneingänge waren hoffnungslos verstopft. Eine Panik hätte sich katastrophal ausgewirkt.“ Auch so zog das blutige Chaos Konsequenzen nach sich: Die Polizei errichtete am Stadion neue Sperren. va