Tod in der U-Bahn: MVG schließt Defekt aus
Nach dem Tod eines jungen Mannes in der Münchner U-Bahn hat die Verkehrsgesellschaft MVG einen technischen Defekt ausgeschlossen. Welche Rolle spielte der Alkohol?
München - Der Schließmechanismus der Waggon-Tür sei nach dem Unfall geprüft worden und habe einwandfrei funktioniert, teilte die MVG am Sonntag mit. „Nicht auszuschließen ist aktuell, dass die Tür mutwillig geöffnet wurde oder durch Gewalteinwirkung aufgegangen ist.“ Dies sei allerdings nur bei massiver Kraftanstrengung vorstellbar.
Ein 28-jähriger Mann war in der Nacht zum Samstag bei voller Fahrt aus der U-Bahn gestürzt und ums Leben gekommen. Zwei Zeugen, die auch in der U-Bahn der Linie 5 waren, berichteten laut Polizei, dass der Mann vor dem Unfall an der Tür hantierte. Er sei mit einer Gruppe von Freunden unterwegs gewesen und schien betrunken zu sein. Als der 28-Jährige zwischen den Haltestellen Innsbrucker Ring und Ostbahnhof aus dem Waggon stürzte, zogen Fahrgäste den Nothalt und verständigten an der nächsten Station die U-Bahn-Wache.
Die Rettungsdienste konnten den Mann nur tot bergen. Wegen eines Festplattenfehlers kann das Überwachungsvideo aus dem Zug nicht ausgewertet werden. Die Polizei ist daher auf Zeugenaussagen angewiesen. Die genaue Unfallursache werde noch ermittelt, sagte ein Polizeisprecher.