Tipps für eigene Solaranlage: Stadt zahlt bis zu 240 Euro dazu

München - Stecker-Solargeräte (auch Plug-and-Play oder Balkonkraftwerke) sind kleine Photovoltaik-Anlagen, die Sonnenlicht in Strom umwandeln. Die Stadtwerke München (SWM) und die private Initiative "#MünchenSolar2030" beantworten die wichtigsten Fragen.
Für wen macht eine Mini-Solaranlage Sinn?
Für Familien, die tagsüber kochen, waschen, den PC nutzen. Genauso für Rentner, Menschen im Homeoffice oder Gewerbe wie Gaststätten, wo mittags viel Strom gebraucht wird. Zudem für alle, die mittags die Spül- oder Waschmaschine laufenlassen, zählt die Initiative "Solar2030" auf.
Ist nur eine Ausrichtung nach Süden tauglich?
Eine Ausrichtung der Anlage nach Südost, Süd oder Südwest wird als optimal angesehen. Gebäude und Bäume sollten keine Schatten werfen.
Reicht der erzeugte Strom für den ganzen Haushalt?
In der Regel nicht. Aber er reduziert die Stromkosten, da er einen Teil der täglichen Grundlast wie Kühlschrank, Tiefkühltruhe, Standby-Geräte und andere abdecken kann.
Wie kann ich berechnen, wie viel Strom und Geld ich einsparen kann?
Die SWM empfehlen die Seite der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin.
Wie leistungsstark darf ein Stecker-Solargerät sein?
Maximal 600 Watt-Peak (Wp) pro Zähler.
Was braucht man außer den Solar-Paneelen noch?
Eine Zweirichtungsmessung oder eine moderne Messeinrichtung mit Rücklaufsperre.
Tut's eine normale Steckdose?
Nein, laut SWM muss es ein Wieland Stecker sein, der von einem Profi-Elektriker angebracht worden ist.
Muss ich die Anlage melden?
Ja, bei der Bundesnetzagentur und beim Netzbetreiber. In München sind das die Stadtwerke.
Gibt's Zuschüsse?
Ja, seit Oktober fördert die Landeshauptstadt den Kauf und die anschließende Installation von "steckbaren Photovoltaik-Stromerzeugungsgeräten" bis zu einer Leistung von 600 Watt-Peak (Wp) je Wohneinheit. Die Geräte müssen die Sicherheitsstandards der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) erfüllen.
Wer genau kann die Förderung beantragen?
Privatpersonen, die im Stadtgebiet München Ihren Haupt- oder Nebenwohnsitz haben, können den Förderantrag stellen. Sie müssen ihren Wohnsitz in der Wohneinheit haben, in der das Gerät installiert und an das Hausnetz angeschlossen wird.
Wie viel Geld gibt's?
40 Cent je Watt Peak (Wp) für maximal 600 Wp je Wohneinheit - bis zu 240 Euro.
Wo stelle ich den Antrag?
Der Link führt zum Münchner Online-Portal.
Wie lange dauert es, bis ich das Geld bekomme?
Laut Klimaschutzreferat wird ab Januar 2023 ausgezahlt.
Bekomme ich auch Geld, wenn die Anlage schon läuft?
Nein. Das Prinzip lautet: "Antrag vor Auftrag".
Haben Balkonkraftwerke auch Nachteile?
Überschüssiger Solarstrom kann nicht genutzt werden. Ihn zu speichern, rentiert sich nicht.
Was mache ich, wenn der Vermieter nicht zustimmt?
Solch ein Fall landet demnächst vor Gericht. Volker Rastätter, Sprecher des Mietervereins, geht davon aus, dass der Mieter gewinnt. Rastätter hält eine Verweigerung des Vermieters für unberechtigt. Ausnahme: bei denkmalgeschützten Gebäuden.