Tipps für die perfekten Urlaubsfotos

Gerade im Urlaub wird viel fotografiert. Hier erklärt ein Experte, wie die Ergebnisse noch ein bisschen besser werden können.
von  az
Peppige Perspektive: Ein Familienbild von unten (o.). Dagegen wirkt das leere Boots-Fenster ziemlich uninteressant
Peppige Perspektive: Ein Familienbild von unten (o.). Dagegen wirkt das leere Boots-Fenster ziemlich uninteressant © Falk Heller

AZ: Herr Heller, Sie sind Gesellschafter bei der Fotoagentur „argum“ und Dozent an der „argum“-Fotoschule, in der AZ-Leser Kurse gewinnen können. Was machen Sie da?

FRANK HELLER: Ich helfe den Schülern, das Gelernte in schöne Bilder umzusetzen. Ich bin sozusagen für die Feldarbeit zuständig.

Ihr wichtigster Tipp?

Viel fotografieren. Veränderte Standpunkte schulen das Auge und erhöhen die Chance auf ein gutes Foto.

Das perfekte Urlaubsfoto: Wie geht das?

Man muss sich vor dem Urlaub mit seiner Kamera auseinandersetzen und sie verstehen lernen. Und, bitteschön, viel Zeit fürs Fotografieren nehmen, man ist ja schließlich im Urlaub. Ganz wichtig: Bedienungsanleitung, Batterien und Speicherkarten nicht vergessen, sonst ist der Traum von den perfekten Urlaubsbildern schnell vorbei.

Hoch das Bein! Obwohl es ein statisches Bild ist, passiert doch viel — langweilig wäre, wenn die drei auf beiden Beinen stünden.

 

Wann ist die perfekte Tageszeit für das Traumfoto?

Das Licht am Morgen und am Abend empfinden wir am angenehmsten. Das Licht zur Mittagszeit ist sehr hart, und wenn man dann noch Personen gegen die Sonne fotografiert, liegen die Gesichter im Schatten. Abhilfe leistet da nur die Blitzeinstellung, oder man stellt die Person gleich an ein schattiges Plätzchen.

Lesen Sie hier: Die besten Foto-Apps: München mal anders

Der beste Hintergrund?

Wichtig ist, immer auf das Motiv hinter dem Motiv zu achten. Hinter dem Hauptobjekt sollte es eher ruhig zu gehen. Tipp für Fortgeschrittene: Blende der Kamera möglichst öffnen, um den Hintergrund unscharf werden zu lassen.

Links: Die fotografierte Person steht im Gegenlicht, wird aber mit Blitz aufgehellt. Rechts: Das gleich Foto ohne Blitz - das Gesicht liegt im Schatten.

 

Was ist ein schönes Motiv?

Sonnenuntergänge kommen immer gut an. Warme Farben wirken beruhigend und romantisch.

Links: Der Radler vorn bringt Action und zeigt die schöne Linienführung der Straße. Rechts: Der Radler ist zu weit weg und verdeckt die Straße.

 

Und die perfekte Pose?

Generell hängt das ganz vom Objekt ab. Kleiner Tipp: Das Objekt nicht immer nur mittig fotografieren. Insbesondere bei Querformaten wirkt es für unser Auge sehr angenehm, wenn das Objekt etwas links oder rechts von der Mitte positioniert ist.

Oben: Zu früh fotografiert! Die schöne Farbstimmung kommt noch. Unten: Jetzt ist schöne Abendstimmung – wie die blaue Stunde.

 

Das typische Bild fürs Familienalbum?

Die Kinder, wie sie am Strand toben. Hilfreich hierbei: Aus der Perspektive des Kindes fotografieren. Auf der Augenhöhe der Kleinen wirkt das Foto gleich viel authentischer.

Worauf ist bei Landschaftsaufnahmen zu achten?

Ob man nun Landschaften mit einem Weitwinkelobjektiv oder einem Teleobjektiv fotografiert, hängt von den Gegebenheiten und der Ausrüstung ab. Oft gilt der Satz, weniger ist mehr. Achten Sie auf den Bildausschnitt und auf einen geraden Horizont, um Ruhe in das Bild zu bringen. Dabei sollte der Horizont bei Querformaten nicht unbedingt mittig durchs Bild laufen, da unser Auge sonst nicht weiß, ob es nach oben oder unten schauen soll. Typisches Beispiel: oben genauso viel Meer wie unten Strand.

Lesen Sie hier: Neue Lichtfeldkamera: Lytro im Test: München so scharf wie nie

Und bei Gebäuden?

Bei Architekturfotos muss besonders auf den Standpunkt des Fotografen geachtet werden. Ein Foto von einem höheren Standpunkt, einem Balkon oder Hügel zum Beispiel, beugt kippenden Linien vor und lässt die ganze Pracht des Gebäudes erkennen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.