Tipps, Adressen, Informationen: Hier geht München auch billiger

In der zweiten Auflage gibt das Sozialreferat eine Broschüre heraus mit Tipps, Adressen und Informationen für all jene Bürger mit dem kleineren Börserl.
L. Jessen |
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München geht auch billiger - wir sagen Ihnen wie und wo.
dpa/AZ München geht auch billiger - wir sagen Ihnen wie und wo.

Ein umfangreiches Kulturangebot, Sportvereine, schöne Wohnviertel, Cafés, Restaurants und Bars für jeden Geschmack– die Lebensqualität in München ist hoch. Nur leider auch die Preise dafür, längst nicht jeder kann sich das attraktive München leisten. 260 000 Menschen in München sind arm oder von Armut bedroht.

Allerdings gibt es durchaus ein umfangreiches Angebot zur Unterstützung für all jene, die wenig verdienen oder ganz auf Sozialhilfe angewiesen sind. Das Sozialreferat hat Tipps, Adressen und Informationen schon 2013 für eine Broschüre zusammengetragen. Acht Monate Recherche hat es jetzt gekostet, das Buch zu aktualisieren und zu erweitern.

Darin finden Menschen mit geringem Einkommen kostengünstige oder -lose Freizeitangebote und Dienstleistungen auf rund 130 Seiten und ist damit schon dicker als der Vorgänger. Sozialreferentin Dorothee Schiwy sagt dazu nur: „Ich wünsche mir, dass es beim nächsten Mal doppelt so dick ist.“

Besonders im Fokus stehen Familien, die vom Arbeitslosen geld II leben und ältere Menschen, die nur eine kleine Rente oder Grundsicherung beziehen. Neu erfasst sind unter anderem Angebote für Geflüchtete und Asylbewerber. Allerdings: Die Broschüre gibt es bisher nur auf Deutsch, derzeit sind noch Einlegekarten in verschiedenen Sprachen in Arbeit.

Auch eine Übersetzung in Leichte Sprache für Menschen mit gibt es nicht. Dorothee Schiwy sagt: „Ich würde aber sagen, die Broschüre ist so ganz gut verständlich.“ Auch bestehe das Büchlein nun mal aus vielen Adressen, also sei eine Übersetzung generell schwierig.

Die 60 000 Exemplare starke Auflage ist im Rathaus, in den Sozialbürgerhäusern, den Stadtteilbibliotheken, Alten-und Service-Zentren und vielen kulturellen Einrichtungen erhältlich.


Bilderungschancen: Schule und Lernen. Foto: dpa/Marijan Murat

Bildungs-Chancen: Schule und Lernen

Von Hausaufgabenhilfe bis zu Heften und Stiften – Schulbildung kostet viel Geld:

Wenn Kinder Nachhilfe benötigen, können sie mit einer Bestätigung der Schule das Teilhabepaket in anspruch nehmen, das beim Sozialbürgerhaus beantragt wird. Eine Nachhilfestunde von 45 Minuten kostet in der Gruppe dann höchstens 10 Euro, allein 20.

Pro Schuljahr beinhaltet das Paket auch 100 Euro für Schulsachen, zur Einschulung zahlt die Landeshauptstadt zusätzliche 100 Euro. Im Pädagogischen Institut gibt es kostenlose Bildungsberatung. Im „azoro“ bereiten Fachkräfte Jugendliche kostenlos auf die Ausbildung vor.

Wenig Geld und krank: Medizinische Hilfe

Um Menschen ohne Krankenversicherung oder gültigen Aufenthaltsstatus kümmert sich im Krankheitsfall die Malteser Migranten Medizin. Hier gibt es kostenlos ärztliche Erst- und Notfallversorgung und zahnmedizinische Hilfe.

In 50 Münchner Apotheken gibt es einen Preisnachlass auf Medikamente für Inhaber des München Passes. Dafür muss der Arzt oder die Ärztin ein grünes Rezept ausstellen. Eine Liste der Apotheken gibt es bei der Münchner Insel am Marienplatz.

Verhütungsmittel übernimmt bis zum 20. Geburtstag die Krankenkasse, danach kann das Sozialreferat die Kosten für Inhaberinnen des Münchenpasses. Das gilt aber nur bei ärztlicher Verordnung.

Im Gesundheitsladen in der Waltherstraße 16a gibt es (telefonisch oder persönlich) eine kostenfreie Gesundheitsberatung zu zahnärztlicher Versorgung oder Patientenrecht.

Münchenpass: Wer hat Anspruch?

Mit dem Münchenpass gibt es zahlreiche Ermäßigungen bei MVV oder Eintritten: Beispiele finden Sie auf dieser Seite. Ausgestellt wird er für Bürger, die Hilfe zur Grundsicherung im Alter oder dem Lebensunterhalt beziehen, Bezieher von Wohngeld, Kinderzuschlag oder von Arbeitslosengeld II, bzw. Leistungen nach dem Asylgesetz.


Gemeinsam Sport machen, gemeinsam Spaß haben. Foto: Sylvia Kramhöller/oh

In Bewegung bleiben: Die Sportangebote

Von Oktober bis Juli läuft das große Fitnessprogramm der Stadt. Die meisten Hallensportangebote sind für Jugendliche zwischen 12 und 21 Jahren kostenlos, wenn sie den Münchenpass vorlegen. Für Erwachsene kostet eine Übungsstunde 2,60 Euro.

Im Sommer geht’s raus: Das Programm „Fit im Park“ ist generelll kostenlos. Unter der Woche stehen die Bezirkssportanlagen allen Bürgern kostenlos zur Verfügung. Für Kinder und Jugendliche gibt es außerdem Hilfe bei Beiträgen im Sportverein.

Kleidung: Noch wie neu

In den Kleiderkammern und bei Oxfam gibt es Kleidung aus zweiter Hand für wenig Geld. Stücke, die man nur sehr selten braucht kann man auch einfach ausleihen: awm-muenchen.de/leihlexikon.

In Kontakt bleiben: Telefon und Internet

Personen ab 65 Jahren kann das Sozialreferat bei der IsarCard unter die Arme greifen.

Mit dem Ferienpass können Kinder sich während des Sommers kostenlos im ganzen MVV-Netz bewegen.

Familienangebote für wenig Geld

Freizeit und Ferien: Wo alle Kinder gemeinsam mitmachen und Spaß haben können

Der Verein Spielfratz organisiert Tagesfreizeiten und Aktionen mit Übernachtung für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung. Hier gibt es Ermäßigungen für Familien mit weniger Geld.

Im Sommer gibt es beispilsweise die SommerSpielAktion: Busse kommen auf Spielplätze, schulhöfe und in Asyunterkünfte und bringen Überraschungen und Spiele mit. Das Angebot ist gratis.

Bei der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde an der Holzstraße ist bis März den Winterspielplatz geöffnet und bietet Platz für 70 Kinder und 70 Erwachsene. Der Eintritt ist frei.


Die Alte Pinakothek in München. Foto: dpa.

Museum und Konzerte: Günstig Kultur erleben

In 16 der über 60 Museen und Ausstellungshäuser der Stadt ist der Eintritt generell frei, in manchen für Kinder und Jugendliche, andere geben Ermäßigungen mit Münchenpass. Eine Übersicht gibt es auf muenchen.de.

Wer klassische Musik genießen möchte, kann beispielsweise eine Generalprobe der Philharmoniker im Gasteig besuchen. Karten kosten hier nur 10 Euro, für Inhaber des München-Passes, sowie Studenten und Azubis unter 28 Jahre gibt es ein Kontingent Freikarten.

Auch die meisten Konzerte der Hochschule für Musik und Theater sind kostenlos, ansonsten gibt es auch hier Ermäßigungen mit München-Pass.

Der mobile Bücherhausdienst liefert Medien und Bücher für Menschen, die wegen Alter oder Behinderung die Wohnung schlecht verlassen können, direkt an die Haustür.

Die Nutzung der Stadtbibliotheken vor Ort ist kostenlos.

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