Tierschützer berichten erneut von eingesperrten Tauben in München – jetzt äußert sich die MVG

In den letzten Wochen ist es immer wieder zu Vorfällen gekommen, bei denen Tauben in städtischen Gebäuden eingesperrt wurden. Regelmäßig weisen Tierschützer auf dieses Problem hin – auch im August gab es solche Vorwürfe gegen die MVG.
Im U-Bahnhof Sendlinger Tor sei laut Aktivisten ein Fiepen von Taubenküken zu hören gewesen sein. Die Tiere seien hinter Wandpaneelen eingesperrt und Manuela Ruckerbauer, Schatzmeisterin beim "Bündnis Bayerischer Tierrechtsorganisationen" geht davon aus, dass die Eltern der Tiere bereits tot sein könnten.
Jetzt äußert sich die MVG zu den Vorwürfen
Auch die Feuerwehr habe schon versucht, die Küken zu befreien, was allerdings nicht möglich gewesen sein soll. Auf AZ-Anfrage hat sich jetzt die MVG zu den Vorwürfen geäußert.
Bevor man die Fassaden montiert habe, habe man sichergestellt, dass sich keine Tauben dahinter befänden. Außerdem gäbe es zahlreiche Lücken, durch die die Vögel rein- und rausfliegen könnten. Vor dem Wochenende will die MVG daher auch nichts mehr unternehmen.
MVG-Minikamera findet keine Tiere
"Nichtsdestotrotz versuchen wir möglichst kurzfristig, das betroffene Fassadenpaneel zu öffnen, um sicherzustellen, dass keine Taubengefährdung vorliegt. Gestern wurden bereits bei einer Überprüfung per Minikamera vor Ort keine Tiere in dem betreffenden Deckenbereich festgestellt", heißt es in einem MVG-Statement.
Auch das beschriebene Fiepen sei kein Grund zur Sorge – vielmehr sei das ein normales Geräusch bei Taubenküken, die so signalisierten, dass sie hungrig sind. Eine Gefährdung der Tiere sei dabei ausgeschlossen und man stehe im ständigen Kontakt zum zuständigen Veterinäramt.
Zahlreiche Tauben verenden am Ostbahnhof in München
In anderen Fällen war es jedoch eindeutig, dass Tauben durch die Bauweise von Bahnhöfen zu Tode gekommen sind. Erst im August berichteten wir bereits über einen Vorfall, bei dem mehrere der Vögel tot hinter solchen Paneelen gefunden wurden.
Die für den Bahnhof zuständige Deutsche Bahn wies dabei jedoch die Schuld von sich ab – Tierschützer waren empört.