Tierpark Hellabrunn: Direktor will neue Besucher-Regelung
München - Dem Tierpark Hellabrunn machen die Corona-bedingten Besucherbeschränkungen sehr zu schaffen. Nach einer Recherche der Süddeutschen Zeitung fährt der Tierpark seit Ausbruch der Corona-Pandemie täglich riesige Betriebsverluste ein: 50.000 Euro Betriebskosten stünden derzeit - durch das strenge Besucherkontingent - nur 16.000 Euro täglichen Einnahmen gegenüber.
Pro Tag erhalten derzeit 2.185 Besucher Einlass. Dies entspricht knapp einem Drittel des sonst üblichen Durchschnitts. Tickets müssen vorab online gebucht werden.
Fünf Millionen Euro Verlust
Wenn man die zweimonatige Komplettschließung und die verhängten Einschränkungen zusammenrechne, läge der geschätzte Verlust schon jetzt bei fünf Millionen Euro.
Drängende Investitionen - wie etwa der Ausbau von Gehegen - können so nicht gesichert werden. Der Förderkreis des Tierparks setzt sich weiter für die Modernisierung ein.
Tierparkdirektor Rasem Baban spricht gegenüber der SZ von einem "Sterben auf Raten". Er kritisiert die Verhältnismäßigkeit der Auflagen, die für den Tierpark genauso wie für Museen gelten: Der Außenraum würde hier zum Innenraum gemacht.
Hellabrunn-Direktor will neue Besucher-Regelung
Das Limit von 2.185 Gästen folgt der Berechnung, dass jeder Besucher 20 Quadratmeter braucht. Die gesamte Zoogröße beträgt 44.000 Quadratmeter. Freiflächen - wie etwa der Botanische Garten und der Tierpark - werden hier allerdings genauso behandelt wie geschlossene Galerien und Museen.
Da nach derzeitigem Wissenstand die Infektionsgefahr unter freiem Himmel wesentlich geringer sei als in geschlossenen Räumen, möchte sich Zoodirektor Rasem Baban nun bei der Bayerischen Staatsregierung für eine Fünf-Quadratmeter-Regelung im Freien stark machen, zumal die aktuell genehmigten 2.185 Besucher pro Tag sich nicht alle zur selben Zeit im Tierpark aufhalten.
Und auch an die Jahreskarteninhaber denkt man in Hellabrunn. Der Zoo prüfe inzwischen, ihnen mit einer Verlängerung der Gültigkeit entgegenzukommen.
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