Tierheim München: Die Stadt verzögert den Neubau eines Hundehauses

Die Pläne für einen Neubau im Tierheim sind da, doch die Stadt will ein Gesamtkonzept.
Jasmin Menrad |
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Das Haus vorn ist das geplante, neue Hundehaus. Dahinter links ist das Tiermedizin-Zentrum und rechts das Katzenhaus.
ram-architekten Das Haus vorn ist das geplante, neue Hundehaus. Dahinter links ist das Tiermedizin-Zentrum und rechts das Katzenhaus.

Sie sind süß, sie sind klein, sie sind krank: Welpen aus illegalem Handel. 89 solcher Welpen hat das Tierheim im letzten Jahr in der Tollwut-Quarantäne aufgenommen und hochgepäppelt. Tendenz: steigend.

Die Welpen sind wegen Seuchenschutz einige Monate in der Quarantäne. Denn wenn die Behörden sie ins Tierheim bringen, sind sie zu jung zum Impfen. Bis der vorgeschriebene Impfschutz im Körper nachgewiesen werden kann, dauert es viele Wochen.

"Deshalb", so erklärt es Tierheim-Chefin Sandra Giltner bei der Jahrespressekonferenz am Donnerstag im neuen Katzenhaus, "haben wir mit den Behörden darüber gesprochen, dass wir eine neue Tollwut-Quarantäne brauchen." Das Veterinäramt habe dann, so Giltner, erklärt, das Tierheim brauche auch einen Infektionsstall, getrennte Tierarztbereiche und Schleusen wegen der Ansteckungsgefahr, einen extra Teil für Verwahrtiere – das sind Tiere, die auf behördliche Anweisung ins Tierheim kommen – und einen Begegnungsbereich.

Kurz: Ein Hundehaus für sichergestellte Hunde, die aufgrund von Tierschutzvorschriften in Quarantäne müssen. "Wir wären soweit", sagt Giltner und meint die Planung für das neue Hundehaus. Was fehlt, ist das Geld. Denn die hohen Anforderungen, die das Veterinäramt an ein solches Hundehaus stellt, kosten. 2,8 Millionen Euro soll der Bau des multifunktionale Hundehauses kosten, in dem 60 Hunde untergebracht werden können. Eine weitere Million für den Tiermedizin-Neubau, in dem alle tiermedizinischen Einrichtungen unter einem Dach wären.


Flecki und Bruno sind seit November im Tierheim. Sie wurden von einem Welpenhändler beschlagnahmt.  Foto: min

Die Tierheimgebäude entsprechen nicht mehr den Standards

Eigentlich sollte heuer Baubeginn sein. "Ein Viertel der Baukosten wollten wir durch Spenden finanzieren, vierzig Prozent durch unsere Rücklagen und den Rest durch die Stadt", sagt Tierschutzverein-Vorstand Kurt Perlinger. Weil das Tierheim auch städtische Aufgaben übernimmt, gibt die Stadt für jeden Münchner 60 Cent Zuschuss. Das Tierheim will nun, dass noch 40 Cent je Einwohner für Baumaßnahmen dazukommen. Denn – so die Argumente der Tierschützer – die Tierheimgebäude aus den 50er-Jahren entsprechen nicht mehr den heutigen, strengen Standards.

Doch jetzt ist der Stadtrat einer Empfehlung des KVR gefolgt, die 40-Cent-Zuschüsse so lange nicht zu genehmigen, bis ein Gesamtkonzept für das Tierheim vorliegt. Ein so detailliertes Konzept zu entwickeln wie gewünscht, sagt Giltner, könne der Verein nicht leisten. Für Hundehaus und Tiermedizin liegt es schon vor. "Aber ob die Fliesen im alten Katzenbereich erneuert werden müssen, weil sie Seuchenschutzbestimmungen nicht entsprechen, entscheidet das Veterinäramt." Das, so die Sorge kann dauern.

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