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Teures Häufchen: So viel kostet nicht entsorgter Hundekot in München

Wer den Kot seines Hundes einfach im Park oder auf Wegen liegen lässt, muss zahlen. Im Extremfall bis zu 1.000 Euro! Welche Großstädte am härtesten bestrafen und wie viel es in München kostet.
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Wer hier die Häufchen seines Hundes nicht mitnimmt, könnte ordentlich zur Kasse gebeten werden. (Symbolbild)
Wer hier die Häufchen seines Hundes nicht mitnimmt, könnte ordentlich zur Kasse gebeten werden. (Symbolbild) © picture alliance/dpa

München - Wem ist dieses Ärgernis noch nicht widerfahren: Man marschiert auf dem Gehweg, schaut nicht ständig auf den Boden – plötzlich stinkt es bestialisch und unter der Schuhsohle klebt brauner Hundekot. Die gute Nachricht: Städte und Kommunen greifen gegen Hundehalter durch, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner einfach liegen lassen.

Bußgeld für Hundehaufen: München vorne mit dabei

Eine Auswertung des Infoportals Betrugstest.com hat dazu nun die Bußgelder der 30 größten Städte Deutschlands verglichen – und zwar jeweils die kleinste beziehungsweise maximale Strafe bei einem (wiederholten) Häufchen-Vergehen.

Wer also zeigt kein Erbarmen mit Hundekot auf öffentlichen Plätzen? Die Antwort: Wiesbaden! Dort zahlt man auf jeden Fall mindestens 100 Euro, wenn die tierische Hinterlassenschaft nicht beseitigt wird. Auch München greift durch, hier kostet es mindestens 75 Euro, ebenso in Stuttgart, Düsseldorf und Mannheim.

In Nürnberg, Berlin und Hamburg zum Beispiel müssen Hundebesitzer 35 Euro Bußgeld zahlen, in Augsburg demnach 50 Euro. In Essen und Frankfurt am Main ist man beim ersten Mal noch gnädig mit nur fünf Euro. Im Schnitt fordern die Großstädte 48,30 Euro bei solchen Verstößen, zeigt die Auswertung.

Hundehaufen: Für Wiederholungstäter wird es teuer

Aber: Auch wenn Frankfurt am Main zunächst bei der mildesten Strafe vorne liegt, greift die Stadt bei Wiederholungstätern durch: Wer immer wieder den Hundehaufen nicht beseitigt, kann bis zu 1.000 Euro Strafe zahlen müssen. Auch in Dresden ist das der Fall, so führt es die Auswertung auf. Köln und Essen verlangen in Extremfällen bis zu 500 Euro.

Zur maximal möglichen Strafe findet sich für München keine Angabe in dem Ranking, auf Nachfrage heißt es von dem Portal, die Stadt habe sich dazu nicht geäußert.

München verlangt mindestens 75 Euro, obwohl mehr möglich wäre – das teilt das KVR der AZ mit: „Der gesetzliche Bußgeldrahmen beträgt auf öffentlichen Straßen maximal 1.000 Euro. In Grünanlagen liegt der gesetzliche Höchstbetrag bei 2.500 Euro. Konkret werden aber regelmäßig nur Geldbußen beziehungsweise Verwarnungsgelder im zweistelligen Bereich verhängt.“

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Auf der Internetseite schreibt die Stadt aber: "Bei Missachtung wird ein Bußgeld von mindestens 75 Euro fällig, bei Verschmutzungen von Spielplätzen oder Spiel- und Liegewiesen beträgt das Regelbußgeld 350 beziehungsweise 250 Euro."

Ziemlich teuer wird's in Starnberg und Kirchseeon

Auch andernorts will man der Hundehaufen-Problematik Herr werden. Die Stadt Starnberg zum Beispiel, die aufgrund der Größe nicht im Ranking berücksichtigt wurde, schreibt auf ihrer Internetseite zur Pflicht, Hundehaufen auf Gehwegen, Grünanlagen und mehr zu beseitigen: "Erfolgt dies nicht oder unsachgemäß, begeht der Hundehalter oder Hundeführer eine Ordnungswidrigkeit, die durch eine Geldbuße von bis zu 500 Euro geahndet werden kann." Geregelt ist dies in der Reinigungs- und Sicherungsverordnung der Stadt.

In der Gemeinde Kirchseeon änderte man schon 2015 eine Verordnung dahingehend, dass eine Ordnungsstrafe von bis zu 1.000 Euro möglich ist. Trotz hoher Bußgelder bleibt ein Problem, wie die Gemeinde der AZ mitteilt: Hinweise könnten oft nicht nachverfolgt werden, weil es keine konkreten Hinweise auf die Halter gibt. „Seit 2019 wurden in Kirchseeon keine Bußgeldverfahren eingeleitet.“


Für die Analyse wurde die minimale und maximale Höhe des Bußgeldes in den 30 größten deutschen Städten zwischen dem 21. Dezember 2022 und dem 9. Februar 2023 angefragt. In neun Städten konnte keine Auskunft gegeben werden.

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18 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • SL am 25.03.2023 16:59 Uhr / Bewertung:

    Schlimm auf den Spazierwegen vor meinem Haus, dass dort die Gemeinde Hundekotbeutel angebraucht hat und die Hundebesitzer diese nicht entnehmen um die Tretminen ihrer Vierbeiner mitzunehmen

  • am 25.03.2023 16:18 Uhr / Bewertung:

    Viele Herrrchen und Frauchen heben Kot auf, indem sie Tütchen hervorholen und sich bücken. Das tun auch viele. Was ich aber (mit vielen Schimpfwörtern in Comicsprache) nicht verstehe, daß einige Leute es tatsächlich tun, aber weiter weg irgendwo wieder das Tütchen mit Inhalt liegenlassen. Das ist doch absurd. Sie wollen sie nicht tragen bzw. in den Manteltasche stecken. Diese Tütchen, in rot oder schwarz sehe ich immer wieder auf dem Boden liegen. Beispiel Westbadpark. Dort gibt es genügend Abfallbehälter. Kapiere ich nicht.

  • kartoffelsalat am 25.03.2023 14:42 Uhr / Bewertung:

    Macht so einen Artikel bitte mal zu Zigarettenkippen. Laut Stadt München werden für achtlos weggeworfene Zigaretten jährlich rund 100 Bußgeldbescheide ausgestellt. Das ist lächerlich gering, schaut man sich nur mal mit offenen Augen auf Gehwegen und in Grünflächen um.

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