Teurer Oly-Park und das Aus für die zweite Röhre

Der Bund will seinen Anteil nicht zahlen. Streit gibt es auch um den Olympiapark. Stammstrecke, U-Bahnhöfe: Auf München kommen bald hohe Kosten zu.
von  Willi Bock
Ist das nun das Aus für die zweite Röhre?
Ist das nun das Aus für die zweite Röhre?

Der Bund will seinen Anteil nicht zahlen. Streit gibt es auch um den Olympiapark. Stammstrecke, U-Bahnhöfe: Auf München kommen bald hohe Kosten zu.

 

München - Auf München kommen in den nächsten Jahren erhebliche Kosten zu: Bund und Land wollen einen Beitrag für die zweite Stammstrecke, der Olympiapark muss weiter erneuert werden, und die U-Bahnhöfe der Stadt auch.

Streit um 2. Stammstrecke

Nach 15 Jahren Planung und Dauerbeschwörung von Seiten der Staatsregierung nähert sich das Ende für die zweite Stammstrecke. Der Bund ist nach wie vor nicht bereit, seinen Anteil von 900 Millionen Euro zu zahlen. Und die Stadt und die Landkreisgemeinden wollen sich nicht an der Finanzierung beteiligen.

Es soll einen geheimen Brief von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) an Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) geben. Darin lehne er eine höhere Finanzbeteiligung ab. Die Stadt solle als Hauptnutznießer zahlen. Da geht es um einen städtischen Anteil von 350 Millionen Euro. Christian Ude kontert: „Schäuble sagt mit keinem Wort, wie er das an die Stadt zurückzahlen will.“

Jetzt sollen von der CSU schon an Alternativen für den Bahnknoten München gearbeitet werden. Dazu gehört mit einem neuen ICE-Halt am Flughafen auch millionenteure Zukunftsmusik – wie einst ein Transrapid oder die zur Beerdigung anstehende zweite Stammstrecke. Weiter: Eine Express-S-Bahn auf der Linie der S8 zum Flughafen, die Verlängerung der U5 nach Pasing, Verbesserung auf den S-Bahn-Außenästen und Verbesserungen im Regionalverkehr der Bahn.

Die CSU will den schwarzen Peter OB Christian Ude zuschieben. Dabei wissen alle: Für die Finanzierung des Schienensystems sind Bund, Bahn und Land zuständig. Nicht die Kommunen.

Teurer Olympiapark

Beim Olympiapark stürmen auch die Sanierungskosten aufs Gold-Treppchen. 40 Jahre ist die weltweit belebteste Olympiaanlage alt. Und nicht nur die große Olympiahalle ist heute für München unverzichtbar. Mehr als 100 Millionen Euro kostet deren Sanierung. Aktuell geht es dabei um 47 Millionen für die Erneuerung der Betriebstechnik und den Brandschutz (AZ berichtete). CSU-Sportstadtrat Mario Schmidbauer kritisierte dabei die „Salamitaktik“, mit der der Stadtrat über die Sanierungskosten informiert werde. Er verlangt ein Konzept: Was in nächster Zeit alles zu machen ist. Dem schlossen sich auch Grüne und FDP an.

Alle wollen den Olympiapark erhalten. Die Summen dafür sind gewaltig. Allein die bislang berechneten Dinge kosten 400 Millionen Euro:

 

 

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