Teure Frost-Folgen: Münchens Straßen werden zu Schlagloch-Pisten
MÜNCHEN - Tiefe Schlaglöcher und provisorisch geflickter Asphalt, permanenter Buckelpisten-Slalom - das erleiden Autofahrer vor allem in den Nebenstraßen: Der Frost der letzten Monate hat dem Münchner Straßennetz kräftig zugesetzt. Das Baureferat spricht aber von einem "relativ günstigen" Winter.
Aktute Krater werden zwar vom Baureferat schnellstmöglich zugekleistert. Aber überall können die Löcher-Stopfer nicht gleichzeitig sein – schließlich haben sie rund 2300 Kilometer Asphaltpisten zu betreuen.
Bis vor Kurzem sprach das Baureferat noch von einem relativ günstigen Winter – zumindest, was die Strapazen für den Asphalt angeht. Doch man muss nicht einmal besonders aufmerksam hinschauen, um festzustellen: Die Kältewelle Mitte Februar hat rundum massiv an der Substanz genagt und bringt reihenweise Teer zum Platzen. Nur ein paar Beispiele: Chiemgaustraße, Elvirastraße, Auerfeldstraße, Eichenstraße. Die Liste ließe sich nach Belieben fortsetzen.
„Dauerhafte Löcher auf der Straße sind nicht zulässig“, sagt Dagmar Lezuo vom Baureferat. „Sie werden unverzüglich geschlossen.“ Allerdings war die Situation wegen des eher gleichmäßig kalten Wetters (im Prinzip herrschte seit 26. Dezember Dauerfrost) bis weit in den Februar hinein nicht so dramatisch wie in früheren Wintern Lezuo: „Je länger die einheitlichen Phasen, desto besswer für den Straßenzustand.“
Hintergrund: Bei häufigem Frost- und Tauwetterwechsel und viel Schnee dringt Schmelzwasser über feinste Risse in die tieferen Schichten des Straßenoberbaus ein. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt übt das gefrierende Schmelzwasser dann durch seine Volumenvergrößerung eine wahre Sprengwirkung auf die Umgebung aus. Die Folge: Risse, Abplatzungen, Schlaglöcher.
Während der Frostperiode sind nur provisorische Flickmaßnahmen möglich, die Komplett-Sanierung steht erst im Frühjahr an. Dann wird das Baureferat auch wieder eine Bestandsaufnahme der im Winter entstandenen Straßenschäden machen. Und dann wird im Rahmen der für Reparaturen vorhandenen Haushalts-Mittel ein Programm aufgestellt, um alle sicherheitsrelevanten Schäden zu beseitigen. Für wünschenswerte Schönheitsreparaturen reicht das Geld aber aller Voraussicht nach auch dieses Jahr wieder nicht.
Rudolf Huber