Testen und Tanzen
Die 31-Jährige hat Weinbau studiert, ist Weinberaterin und hält Seminare. Ihr Ziel ist der seltene Titel „Master of Wine“.
Von Julia Klüber
Wenn ich nicht gerade ein Weinseminar halten muss am Samstag, sind mein Freund und ich am Wochenende viel unterwegs, Freunde besuchen. Oder wir kochen für sie: Wir sind beide passionierte Genießer.
Abends gehen wir auch gern ins Red Hot in der Amalienpassage – einfach toll für junge Leute, die gern Wein trinken. Dort gibt es grandiose Exemplare für 30 Euro die Flasche. Und die Spareribs sind für mich die besten der Stadt. Bei Walter und Benjamin in der Rumfordstraße sind wir auch gern, um ein Gläschen zu trinken. Die Auswahl ist groß, und die haben wirklich freakige und besondere Weine zum durchprobieren.
Bei Schumanns sind wir auch ab und zu. Die Cocktails sind toll, und die Tische stehen so nah beieinander, dass man immer nette Leute kennen lernt. In Clubs gehe ich kaum. Ich höre zwar gern gute Musik, aber die Getränke, vor allem die Weine, sind meistens sehr lieblos ausgewählt.
Deswegen habe ich jetzt ein Event auf die Beine gestellt, das gute Musik und tolle Weine vereint: Am Samstag steigt die erste Wine Vibes, die ich veranstalte, in der Skylounge in der Dingolfinger Straße: Das ist eine Glasbrücke zwischen zwei Hochhäusern – von der einen Seite der Blick über München, auf der anderen die Alpen. Für die Musik ist DJ-Koryphäe Rainer Trüby zuständig, 20 Winzer aus Deutschland, Österreich und Italien präsentieren ihre handgemachten Weine. Ich will junge Leute für den Wein begeistern: Weinverkostung muss nicht immer diese Strenge und Ernsthaftigkeit haben.
Bei uns verschmilzt das Tasting mit einer ausgelassenen Clubnacht. Natürlich bin ich nervös, wie das wird, aber die Resonanz bisher ist durchweg positiv. Wer keine Lust mehr auf Wein hat, für den haben wir die fränkische Traditionsbrauerei Rittberger mit im Boot. Und verhungern muss auch niemand. Ich hoffe, wir feiern sehr, sehr lang, und wenn Wine Vibes ein Erfolg wird, will ich das zweimal im Jahr organisieren, auch in anderen großen Städten.
Ausschlafen am Sonntag ist nicht drin – bis zum Mittag müssen wir die Bude sauber gemacht haben. Danach will ich unsere Helfer zum Brunch in den Wiesengrund einladen. Das ist ein Bistro bei uns in Haidhausen, in der Elsässer Straße. Dort gehe ich auch so oft mit meinem Freund abends hin. Die haben ganz tolles Essen, französisch angehaucht, eine nette kleine Weinkarte und eine größere Bierkarte.
Mehr muss nicht sein. Sonntage verbringe ich gern gemütlich. Ich fahre zum Beispiel meine Eltern am Chiemsee besuchen – dort steht auch mein Pferd Stanley, ein Fuchswallach. Die beste Entspannung überhaupt ist es, mit ihm einmal um den See zu galoppieren.
Wer noch Karten für die Wine Vibes ergattern möchte, kann heute, 18.11.2011 eine Mail mit dem Stichwort Abendzeitung an julia@winevibes.de schreiben – zehn Karten (à 59 Euro alles inklusive) hat die Weinexpertin für unsere Leser reserviert.
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