Terrorwarnung: „Wir müssen wachsam sein“

Bayerns Innenminister warnt vor einem möglichen Terror-Anschlag im November oder Dezember – am Münchner Hauptbahnhof werden zwischenzeitlich die Polizeikontrollen verstärkt.
von  Abendzeitung
Die seitlichen Eingänge des Hauptbahnhofs sind mit Rolltoren versperrt
Die seitlichen Eingänge des Hauptbahnhofs sind mit Rolltoren versperrt © dpa

MÜNCHEN - Bayerns Innenminister warnt vor einem möglichen Terror-Anschlag im November oder Dezember – am Münchner Hauptbahnhof werden zwischenzeitlich die Polizeikontrollen verstärkt.

Für viele Reisende und Pendler war es ein Schock. Urplötzlich wurde der Hauptbahnhof am Mittwoch am frühen Nachmittag abgeriegelt: Die Rolltore am südlichen und nördlichen Eingang wurden heruntergelassen, die Eingänge verengt, die Personenkontrollen verstärkt. Ein erster Vorgeschmack auf das, was noch kommen könnte – es herrscht Terror-Alarm.

Nach dem Bundesinnenminister warnt jetzt auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann vor einem möglichen Terroranschlag in Deutschland im November oder Dezember. Und die Folgen für die Bevölkerung werden deutlich spürbar sein: Die Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen, Bahnhöfen und im öffentlichen Nahverkehr, insbesondere in München werden verstärkt.

Der Innenminister wörtlich: „Wir müssen alle zusammen besonders wachsam sein. Aber es gibt nachwie vor keinen Anlass, in Panik oder Angst zu verfallen.“

Angesichts der bevorstehenden Weihnachtszeit versuchte Herrmann zu beruhigen: Es gebe keine konkreten Anhaltspunkte, dass Terroristen gezielt Weihnachtsmärkte imVisier haben. Dafür gebe es „nicht den geringsten Hinweis“ – auch wenn man grundsätzlich nichts ausschließen könne. „Ich schätze aber im Moment das Risiko für einen Weihnachtsmarkt nicht größer ein als für jedes Fußballspiel.“ Trotzdem werde auch rund um diese Märkte die Polizeipräsenz erhöht.

Grundsätzlich wird bis auf weiteres die Polizeipräsenz in bestimmten Bereichen – wie etwa auf Bahnhöfen erhöht. Auch die Schleierfahndung entlang der Grenzen wird verstärkt. Es gebe aber keinen Grund für generelle Grenzkontrollen, betonte Herrmann. „Wir sehen dazu im Moment keinen Anlass.“

Herrmann berichtete, es gebe Hinweise von verschiedenen nachrichtendienstlichen Quellen aus verschiedenen Regionen der Welt. „Die Übereinstimmung dieser Hinweise ganz unterschiedlicher Quellen führt jetzt zu einer etwas vergrößerten Besorgnis als sonst.“ Herrmann verglich die Terrorgefahr mit der Gefährdungslage vor der Bundestagswahl im Herbst 2009.

Herrmann betonte aber, es gebe keine „konkretisierten Hinweise“ auf bestimmte Anschlagziele oder bestimmte Tage oder Zeitpunkte, zu denen ein Anschlag stattfinden könnte. Besonders gefährdet seien aber neben Luftverkehr und Bahnhöfen auch jüdische, US-amerikanische oder britische Einrichtungen. „Grundsätzlich sind aber auch auf viele andere Ziele Anschläge denkbar“, so der Minister

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