Telefon-Terror: Münchner fürchten sich vor Einbrechern

Vor dem Start in den Osterurlaub machen sich viele Betroffene Sorgen. Die Polizei sagt, wie Sie sich vor Einbrechern schützen können.
Ralph Hub |
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Bei den Tätern handelt es sich offenbar um eine Call-Center-Mannschaft. (Symbolbild)
dpa Bei den Tätern handelt es sich offenbar um eine Call-Center-Mannschaft. (Symbolbild)

München - Der Mann am Telefonat beginnt immer mit der selben Frage: "Haben sie einen Hund oder eine Katze?" Zahllose Münchner haben in den letzten Wochen so einen Anruf erhalten. Immer taucht dabei auf dem Display die selbe Nummer auf: 032214219001. (AZ berichtete).

Offenbar steckt ein Call-Center hinter den Anrufen. Die Kripo ermittelt. Eine Spur führt nach Weißrussland. "Es ist unklar, welchen Zweck die Anrufe haben", sagt Polizeisprecher Werner Kraus. "Wir kennen die Nummer, wir überprüfen, wer dahinter steckt. Doch bisher konnten wir keine konkreten Straftaten zuordnen."

Einbruch nach Anruf

Bei einem Softwareentwickler aus Neuhadern wurde allerdings kürzlich eingebrochen. Wenige Tage, nachdem der 63-Jährige einen der dubiosen Anrufe erhalten hatte, kamen tatsächlich Einbrecher. Als Turan F. auf Geschäftsreise war, stiegen die Täter in dem Mietshaus im Stiftsbogen über das Küchenfenster in die Erdgeschosswohnung ein.

"Das ist schon ein merkwürdiges Aufeinandertreffen", sagt Turan F.. Kurz vor dem Einbruch war ihm in der Nachbarschaft ein weißer Fiat-Kastenwagen mit osteuropäischer Nummer aufgefallen. Aus der ganzen Stadt melden sich immer mehr besorgte Münchner, die von dem Call-Center behelligt wurden. Die Anrufer erkundigen sich oft nach Namen und wollen wissen, ob es Haustiere gibt.

Zuletzt waren etliche Nummern aus Trudering und dem Münchner Osten betroffen. AZ-Leserin Julia M.: "Nach dem dubiosen Anruf mit der Hunde-Frage stand bei mir vor der Einfahrt auffallend lange ein Fiat mit einer Gestalt am Steuer." Seitdem macht sie sich noch größere Sorgen.

Es sind immer nur männliche Anrufer

Betroffene berichten, dass sie ausschließlich von Männern angerufen wurden, einige sprachen mit osteuropäischem Dialekt. Die Anrufe kommen immer tagsüber, immer wird nach Hunden oder Katzen im Haus gefragt. Die Anrufer verraten allerdings nie, wozu sie diese Informationen brauchen.

Wenn die Betroffenen nachhaken, wird sofort aufgelegt. Manchmal behauptet der Anrufer auch, er habe sich lediglich verwählt. Ein Hausmeister aus Berg am Laim bot seinem Gesprächspartner an, er möge bei ihm Zuhause vorbeikommen. Rainer S.: "Der Mann hat sofort das Gespräch beendet und sich nie mehr gemeldet."

Das rät die Münchner Polizei

Viele wollen über Ostern weg, ein paar Tage ausspannen. Manche haben Angst, dass die Anrufe nur den Zweck verfolgten, sie auszuhorchen, um dann über die Feiertage ungestört einbrechen zu können. Generell wird in der Ferienzeit verstärkt eingebrochen. "Es gibt aber keinen Beleg dafür, dass die Anrufe mit Einbrecherbanden in Verbindung stehen", betont Werner Kraus.

Wer sicher gehen will, sollte folgende Tipps beachten:

  • Beenden Sie das Telefonat möglichst schnell.
  • Geben Sie keine Informationen preis, auch keine Namen.
  • Telefonnummer notieren.
  • Wer das Gefühl hat, er könne Opfer einer Straftat werden, sollte die 110 wählen.
  • Nachbarn bitten, dass sie ein Auge auf die Wohnung während des Urlaubs haben.
  • Alles vermeiden, was den Eindruck erweckt, die Wohnung sei verlassen. Briefkasten leeren lassen, Pflanzen gießen lassen.
  • Niemals alle Jalousien komplett herunterlassen. Türen und Fenster fest verschließen.
  • Licht oder Elektrogeräte mit Zeitschaltuhren versehen. So entsteht der Eindruck, es sei jemand Zuhause.
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