Teil 6: Das Freudenfest am Nikolaiplatz

Am 17. Juli 1976 feiern rund 10.000 Münchner ihren Sieg über die Stadtverwaltung.
von  Christian Pfaffinger
Der Ausblick von der Musik-Bühne.
Der Ausblick von der Musik-Bühne. © Handl

München - Zehn Stunden Gaudi: Ab dem frühen Nachmittag bis zum Ende des Tages dauert die Feier der Sieger, mit Würstl, Eis und Freibier. Waffeln und Reiberdatschi gibt's auch. Und überhaupt ist es so schön, dass man sich mal wieder übers Essen unterhalten kann – und nicht bloß auf die Stadt schimpfen.

Die hat nun, Mitte 1976, nämlich eingesehen, dass der Nikolaiplatz in Altschwabing kein "steinernes Herz" braucht. Dass man das Grundstück kauft, bevor ein Investor darauf große Bürobunker errichtet. Und dass es keinen Taug hat, so viel Protest gegen eine unglückliche Entscheidung einfach so zu ignorieren.

"Es liegt an den Münchnern, was mit München geschieht"

Mitte Mai 1976 hat sich der Stadtrat auf Antrag der FDP nochmals mit dem Nikolaiplatz beschäftigen müssen, wobei zuvor der schon der Kommunalausschuss einem Kauf des Grundstücks zugestimmt hatte. Nach langem Hin und Her: die Rettung für den Platz.

Beim Straßenfest im Juli geht es bunt zu, viele Kinder sind dabei, und ein Indianer, der aus Kalifornien stammt, sagt zu den Münchnern: "Wir kämpfen für unsere Wälder, ihr für eure Städte." Im Biergarten reden die Menschen über ihren Erfolg. Und die AZ schreibt am Tag danach: "Die Münchner wissen nun: Es liegt an ihnen, was mit München geschieht."

Hier finden Sie alle bisher erschienenen Teile der AZ-Serie "München nicht wie geplant"

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