Technischer Fehler: Seehofer bleibt stumm

Als der bayerische Ministerpräsident in der Staatsoper spricht, herrscht draußen Totenstille. Aber nicht, weil die Menschen so ergriffen sind, sondern weil der Ton nicht funktioniert.
Tim Wessling |
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Ministerpräsident Horst Seehofer: Seine Rede zum Tag der Deutschen Einheit stellte die Techniker vor eine Herausforderung.
dapd/Lennart Preiss Ministerpräsident Horst Seehofer: Seine Rede zum Tag der Deutschen Einheit stellte die Techniker vor eine Herausforderung.

München - Stille. Tausende Menschen auf dem Max-Joseph-Platz starren auf einen Videobildschirm neben der Staatsoper. Auf dem flimmert gerade Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Doch man hört ihn nicht. Der Ton funktioniert nicht.

Drinnen sitzen 1500 geladene Gäste auf den Rängen, um den 22. Jahrestag der Deutschen Einheit zu begehen. Mit dabei: Die gesamte politische Spitze der Republik, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und Bundespräsident Joachim Gauck.

Draußen ist es immer noch still. Seehofer gestikuliert auf dem Bildschirm. Aus einer Ecke des Platzes schallen Buhrufe. Die Menschen, die extra angereist sind, um den Festakt zu sehen, sind sauer. Erst als ein Techniker nach 20 Minuten ein neues Kabel ins Mischpult steckt, kommt der Ton dann doch an. Seehofer redet immer noch. Das Publikum applaudiert. Seehofer sagt: „Gemeinsam mit unseren europäischen Freunden haben wir alle Chancen auf eine blühende Zukunft.“

Für die vier Spitzenpolitiker Gauck, Merkel, Lammert und Seehofer beginnt der Tag ein paar Stunden vorher mit einem Ökumenischen Gottesdienst in der Kirche St. Michael. Kardinal Reinhard Marx warnt vor deutschen Sonderwegen und mahnt: „Wir sind nicht alleine unterwegs.“ Gauck, Seehofer und Lammert erscheinen mit ihren Ehefrau, Merkel kommt allein.

Nächster Termin ist der offizielle Festakt in der Staatsoper um 12 Uhr. Nach der Begrüßung durch Seehofer ergreift Lammert das Wort. „Die Erfolge und Errungenschaften der deutschen Einheit sind deutlich sichtbar“, sagt er in seiner Ansprache.

Merkel und Gauck halten keine Rede. Dafür posieren sie auf dem Max-Joseph-Platz geduldig für die Kameras, schütteln Bürgern die Hände und wechseln ein paar Worte. Bundeskanzlerin Angela Merkel liebt das – ihre Bodyguards hassen es.

Besonders begeistert ist Bundeskanzlerin Angela Merkel offenbar von den Trachtlern. Als eine Gruppe Schuhplattler mit XXXL-Gamsbärten vor der Oper ihre Runden dreht, klatscht sie begeistert und rhythmisch in die Hände.

 

 

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