Taxler verlangt von 17-Jähriger Oral-Sex

Es passiert nach einer Fahrt zum P1. Jetzt steht der Familienvater (64) wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht. Urteil: Acht Monate auf Bewährung und 800 Euro.  
Torsten Huber |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Taxifahrer Paul K. (64) vor dem Münchner Landgericht. Er zwang 17-Jährige zum Oral-Sex.
Torsten Huber Taxifahrer Paul K. (64) vor dem Münchner Landgericht. Er zwang 17-Jährige zum Oral-Sex.

Es passiert nach einer Fahrt zum P1. Jetzt steht Familienvater (64) vor Gericht. Urteil: 8 Monate auf Bewährung.

MÜNCHEN Vor Gericht stellt Taxifahrer Paul K. (64) die Angelegenheit zunächst einmal so dar: „Sie konnte die Fahrt nicht bezahlen und hatte Angst vor der Polizei. Da hat sie mir den Oralsex angeboten.“ Und er habe die damals 17-jährige Laura B. (Name geändert) viel älter geschätzt: „Sie war wild geschminkt, sah aus wie eine erwachsene junge Frau.“

Es passiert in der Nacht zum 6. Februar 2010. Laura B. steigt mit drei Jugendlichen am Landshuter Bahnhof ins Mercedes-Taxi von Paul K. Ihr Ziel: Die Münchner Nobel-Disco P1. Sie vereinbaren für die 71-Kilometer-Fahrt einen Festpreis von 150 Euro. Nach zirka 50 Minuten kommt das Taxi in der Prinzregentenstraße an. Plötzlich reißen die Fahrgäste die Türen auf und rennen davon.

„Ich bin gleich hinterher, kann aber nur noch die junge Frau erwischen“, so der Taxler. Er zerrt sie zurück in den Wagen. Sie bricht in Tränen aus, als K. ihr droht: „Ich rufe jetzt die Polizei.“ Nach Erkenntnis der Staatsanwaltschaft schlägt er ihr folgenden Deal vor: „Mach es mir mit dem Mund – und wir vergessen die Bezahlung.“

Die angetrunkene Laura B. willigt ein. Paul K. fährt in eine dunkle Sackgasse, öffnet den Reißverschluss und drückt ihren Kopf in seinen Schoß. Laura B. befriedigt den Familienvater oral. Danach fährt er mit dem Mädchen zu einer Tankstelle. „Sie wollte unbedingt etwas trinken, hatte aber kein Geld“, sagt Paul K.

Erst jetzt merkt der Taxler, dass er bestohlen worden ist. Seine Geldbörse, die in der Ablage der Fahrertür gesteckt hat, liegt leer unter dem Fahrersitz: „Das waren über 200 Euro. Die Freunde von diesem Mädchen müssen mich bestohlen haben,“ sagt Paul K. Er alarmiert die Polizei. Das hat rechtliche Folgen – für ihn.

Laura B., die die ganze Zeit auf dem Beifahrersitz gesessen hat, ist keine Straftat nachzuweisen. „Ich bin unschuldig“, beharrt K. im Prozess zunächst. Das Gericht macht aber deutlich, dass er nur mit Milde rechnen könne, wenn er ein Geständnis ablege – wodurch Laura B. eine Aussage vor Gericht erspart bleibt.

Über seinen Anwalt Alexander Eckstein gesteht K. dann tatsächlich. Das Urteil wegen sexuellen Missbrauchs: acht Monate auf Bewährung und 800 Euro an eine soziale Einrichtung. Die Ehefrau des Taxlers hat inzwischen die Scheidung eingereicht. Vom Taxiverband gibt es eine Abmahnung.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.