Taxler vergreift sich an 13-Jähriger: Das Urteil

Prozess am Amtsgericht: Ein 68-Jähriger wird wegen seines Übergriffs im Taxi auf eine 13-Jährige zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.
von  John Schneider
Diskussion nach dem Urteil: Der Taxler mit Übersetzerin und Anwalt.
Diskussion nach dem Urteil: Der Taxler mit Übersetzerin und Anwalt. © jot

Prozess am Amtsgericht: Ein 68-Jähriger wird wegen seines Übergriffs im Taxi zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

München - Christina (13, Namen geändert) sprang aus dem Taxi und lief in die Schule. Dort offenbarte sie sich einer Freundin, danach einem Sozialarbeiter, schließlich der Polizei und einer Ermittlungsrichterin. Ihre Geschichte war im Kern immer dieselbe: Ein ihr bekannter Taxler hatte sie zur Schule gefahren und vor der Schule dann an der Brust und zwischen den Beinen betatscht. Bis ihr die Flucht aus dem Taxi gelang.

„Warum sollte sie das alles erfinden?“ Für Amtsrichter Matthias Braumandl eine rhetorische Frage. Dass das Mädchen die peinliche Geschichte der Sex-Attacke all diesen Menschen berichtete, war für den Richter ein wichtiges Indiz, dass der 13-Jährigen Glauben zu schenken ist. Auch wenn der 68-jährige Taxler den Übergriff vehement bestreitet.

So war es zu dem Übergriff gekommen: Christina hatte an diesem Februarmorgen wegen des Schnees den Bus zur Schule verpasst. Den Taxler vom S-Bahnhof Ottobrunn kannte sie gut. Man hatte des Öfteren geplauscht, sich kleine Geschenke gemacht – ein Schoko-Croissant, Gummibärchen oder Zigaretten. Als er ihr anbot, sie zur Schule zu fahren, nahm sie vertrauensselig an.

Für den Richter hat der Taxler einen besonderen Vertrauensbruch begangen: „Taxis vertraut man normalerweise seine Frau, seine Kinder an.“ Paolo F. bekam wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zwei Jahre Haft auf Bewährung, muss 1000 Euro zahlen und gemeinnützige Arbeit verrichten. Dazu darf er fünf Jahre lang kein Taxi fahren.    

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.