Taxler türkt Autounfälle und zockt 80 000 Euro ab

MÜNCHEN - Fünf Kinder, schlechter Umsatz – da kam dem selbstständigen Taxifahrer Ibrahim I. (39) die Idee mit fingierten Autounfällen. Laut Anklage hat er Versicherungen um mehr als 80 000 Euro betrogen
Seit gestern muss sich Ibrahim I. wegen Betruges und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr vor dem Landgericht München I verantworten.
„In der Zeit vom 22. April 1999 bis zum 23. April 2005 führte der Angeklagte im Stadtgebiet und im Landkreis mindesten 18 Verkehrsunfälle willentlich herbei. Es entstand ein Schaden in Höhe von insgesamt 80 777, 16 Euro“, sagte Staatsanwältin Stefanie Schwarz in ihrer Anklage.
Ibrahim I. war es auch egal, ob jemand dabei verletzt. Im Oktober 1999 rammte er in der Prinzregentenstraße den Wagen einer Italienerin. Schaden 1476 Euro, der Beifahrer der Geschädigten erlitt ein Halswirbelsäulen-Trauma (HWS).
Kurz vor Weihnachten 1999 krachte er auf der Landsberger Straße in einen Benz, der auf seine Spur wechseln wollte. 10 387, 37 Euro Schaden. Die Taxi-Kundin erlitt ebenfalls ein HWS-Trauma.
2. Dezember 2002 Unfall Kreuzung Georgenstraße/Hiltenspergerstraße. Schaden: 13 732, 44 Euro und sein Fahrgast erlitt ein Schleudertrauma. 2003 erstattete eine Versicherung Anzeige. Zehn Vorfälle räumte der Taxler ein. Der Rest wurde eingestellt. Wegen der langen Verfahrensdauer soll er nicht mehr als zwei Jahre mit Bewährung bekommen und 7200 Euro zahlen. Den Schaden kann er nicht regulieren. Er hat kaum Geld, die Kinder gehen noch zur Schule. Das KVR prüft, ob er seine Taxilizenz abgeben muss.
th