Taxifahren wird teurer: Bis zu 20 Prozent fordern die Verbände

MÜNCHEN - Ab der Wiesn soll der Taxamater steigen: 12 bis16 Prozent beim Kilometergeld plus neue Zuschläge für Kartenzahler. Die Verbände streiten sich um die Höhe – die Großen wollen weniger
Die Münchner Taxler wollen möglichst bis zur Wiesn die Preise erhöhen. Doch die unterschiedlichen Verbände sind sich uneinig, wie hoch das Plus ausfallen soll. Der Taxiverband München mit Isarfunk und Unternehmen aus dem Umland wollen bis zu 20 Prozent mehr. Der Branchenriese „Taxi München eG“ hält das für zu viel.
Der erste Antrag auf höhere Preise liegt schon beim KVR und den Landratsämtern München, Freising und Erding vor. Der wurde unter der Federführung des Taxiverbands München mit Taxlern aus dem Umland aufgestellt. Der Antrag wird in München von der Taxikommission (Taxler, IHK und Stadträte) geprüft und vom Stadtrat beschlossen – die Taxler hoffen auf einen Beschluss noch vor der Wiesn. Begründet wird der Vorstoß mit gestiegen Preisen für Sprit, Fahrzeuge oder Reparaturen. Es blieben gerade einmal 2,61 Prozent Rendite.
Die Preise, wie sie Gruppe um den Taxiverband fordert: Grundpreis 3,10 Euro (alt: 2,70 Euro), Kilometerpreis 1,80 Euro (1,60 Euro), Wartezeit je Stunde 24 Euro (22,60).
Das bedeutet: Eine Fahrstrecke von einem Kilometer mit drei Minuten Wartezeit kostet 6,10 statt heute 5,43 Euro (plus 12,34 Prozent). Eine Fahrt von fünf Kilometern und fünf Minuten Wartezeit 14,10 Euro statt 12,56 Euro (plus 12,26 Prozent). Zehn Kilometer und zehn Minuten Wartezeit 24,10 Euro statt 21,45 Euro (12,35 Prozent), 20 Kilometer mit zehn Minuten Wartezeit 39,10 Euro statt heute 33,95 Euro (plus 15,16 Prozent) und 30 Kilometer bei zehn Minuten Wartezeit 54,10 statt 46,45 (plus 16,47 Prozent). Eine Flughafenfahrt wird 16,89 Prozent teurer.
Außerdem wird schon ab fünf Fahrgästen (bisher sechs) ein Zuschlag von fünf Euro verlangt. Und neu ist: Es soll einen Zuschlag für das Bezahlen mit EC- und Kreditkarten geben – Zuschläge und Tariferhöhungen ergeben ein Plus von bis zu 20 Prozent.
Den beiden großen Verbänden (Taxi München, 1900 Mitglieder und Taxivereinigung, 200 Mitglieder) ist das zu viel: „Mit den Zuschlägen sind das bis zu 20 Prozent“, sagt auch Frank Kuhle, Geschäftsführer von Taxi München. „Dass wir die Preise nach vier Jahren erhöhen müssen, ist klar, aber wir wollen es nicht übertreiben.“
Demnächst wollen die beiden einen eigenen und niedrigeren Tarifantrag stellen. Dabei wollen sie sich am Inflationsindex halten (rund acht Prozent). Kuhle: „Es ist schwierig, die Balance zu finden, was Taxler verdienen müssen und was der Kunde zahlen kann und will."
Willi Bock