Taxifahren in München: Das sind die neuen Preise

Ab 1. März gelten in München neue Taxitarife. "Kundenfreundlicher" und transparenter" soll das Taxifahren damit werden, sagt Thomas Kroker, Vorstand der Taxi München eG. "Zieht man die Streichungen bei den Zuschlägen in Betracht, bezahlt der Kunde im Prinzip nicht mehr als vorher."
Guido Verstegen
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Taxis im Tal: Ab 1. März gilt der neue Taxitarif für die Stadt, den Landkreis München sowie die Landkreise Erding und Freising.
Taxis im Tal: Ab 1. März gilt der neue Taxitarif für die Stadt, den Landkreis München sowie die Landkreise Erding und Freising. © imago images/Sven Simon

München - "Wir krebsen so rum, und eigentlich sind wir am Boden zerstört", sagt Thomas Kroker, gemeinsam mit Jörg Wohlfahrt im Vorstand der Taxi München eG, über sein Gewerbe in Zeiten von Corona. 

Münchner Taxi-Chef: "Es ist irgendwo fatal"

85 bis 90 Prozent fallen derzeit laut Kroker an Aufträgen weg, in der Stadt warte ein Taxifahrer bis zu vier Stunden lang auf den nächsten Fahrgast. "Am Flughafen geht gar nichts mehr, da stehen nur noch fünf Prozent der sonst vorhandenen Taxis - und da treiben sich auch vorwiegend in der Stadt herum, damit etwas geht. Es ist irgendwo fatal", sagt der 51-Jährige im Gespräch mit der AZ.

Die München-Taxi eG ist ein Zusammenschluss der örtlichen Taxiunternehmer und betreibt die Funk- und Telefonzentrale zur Vermittlung von Fahrtaufträgen für den Münchner Raum. Sie ist gemeinsam mit dem Landesverband bayerischer Taxi-Unternehmer, dem Taxiverband München sowie der Taxizentrale Isarfunk Unterzeichner der neuen Tarifvereinbarung.

Neuer Taxitarif: "Mit Corona hat das alles nichts zu tun"

Der neue Taxitarif für die Landeshauptstadt, den Landkreis München sowie die Landkreise Erding und Freising war am 27. Januar vom Stadtrat beschlossen worden und tritt am kommenden Montag (1. März) in Kraft.

Der gebürtige Trostberger Thomas Kroker lebt seit 1992 in München, ist seit 31 Jahren im Taxigewerbe tätig, seit 21 Jahren bei der Taxi München eG und dort seit zwei Jahren im Vorstand. Der 51-Jährige ist zudem Vizepräsident des Bundesverbandes TMV (Taxi- und Mietwagenverband Deutschland).
Der gebürtige Trostberger Thomas Kroker lebt seit 1992 in München, ist seit 31 Jahren im Taxigewerbe tätig, seit 21 Jahren bei der Taxi München eG und dort seit zwei Jahren im Vorstand. Der 51-Jährige ist zudem Vizepräsident des Bundesverbandes TMV (Taxi- und Mietwagenverband Deutschland). © Taxi-München eG

"Mit Corona hat das alles nichts zu tun", sagt Kroker über die dort festgeschriebenen Preiserhöhungen: Die seien minimal und stünden auch nicht im Vordergrund der Anpassung des Taxitarifs, die in der Regel alle zwei bis drei Jahre erfolgt.

Ab 1. März: Bargeldloses Zahlen verpflichtend möglich

"Kundenfreundlicher" und "transparenter" solle das Taxifahren in seiner ganzen Struktur werden, betont Kroker. Wichtig sind ihm dabei vor allem zwei Eckpunkte: die verpflichtende Akzeptanz von Kredit- und EC-Karten sowie das Wegfallen von Zuschlägen für Gepäck oder Bestellung.

"Das Münchner Taxigewerbe ist stolz, dass damit ab dem 1. März in allen Taxis die Kartenzahlung möglich ist", heißt es am Freitag in einer Mitteilung der Taxi-München eG. Kroker: "Die Chance zur Kartenzahlung ist heutzutage ein Muss, die Pandemie hat das bargeldlose Zahlen selbstredend noch einmal verstärkt." Gerade auch mit Blick auf die vielen Messe-Fahrgäste erreiche man so deutliche mehr Planbarkeit.

Einheitlicher Kilometerpreis für die gesamte Fahrstrecke

Was die Zuschläge für Gepäck und Bestellung angeht, ist Kroker froh, dass besonders die behinderte Fahrgäste benachteiligende Zuschlagskombinationen gestrichen wurden: "Es ist das erste Mal, dass wir da im Taxigewerbe tatsächlich mit einer Stimme sprechen!"

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Nach der neuen Taxitarifordnung gibt es einen einheitlichen Kilometer-Preis für die gesamte Fahrstrecke. Der Mindestfahrpreis - also die Startgebühr beim Einschalten - beträgt nun 4,70 Euro (zuletzt 3,70 Euro), der Kilometer kostet zwei Euro (zuletzt 1,90 Euro). Der Preis für die verkehrs- und kundenbedingte Wartezeit beträgt unverändert weiterhin 50 Cent pro Minute. Thomas Kroker: "Zieht man die Streichungen bei den Zuschlägen in Betracht, bezahlt der Kunde im Prinzip nicht mehr als vorher."

Neue Festpreise vom Hauptbahnhof zur Messe und zum Flughafen 

Wer ein Großraumtaxi für fünf oder mehr Fahrgäste bestellt, bezahlt dafür 7,50 Euro. Auch ein Fahrradtransport kostet 7,50 Euro. Neu sind auch die Festpreise vom Hauptbahnhof zur Messe (35 Euro) sowie vom Hauptbahnhof zum Airport (79 Euro), jeweils in beiden Richtungen. Der Festpreis zwischen Flughafen und Messe beträgt 71 Euro. Alle Festpreise gelten unabhängig von Veranstaltungen an jedem Tag rund um die Uhr auf dem jeweils direkten Weg.

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7 Kommentare
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  • am 27.02.2021 11:59 Uhr / Bewertung:

    es gibt viel zuviele Taxis und neue Konkurrenz durch andere/modernere Fahrdienste bzw Carsharing, die Stadt sollte nach und nach Konzessionen zurückkaufen; Taxi Unternehmen sollten evtl auch ihre Fahrzeugflotte überdenken, alles Premium Marken

  • DerMünchner am 27.02.2021 10:27 Uhr / Bewertung:

    4,70€ Startpreis? Dazu 2,00€ pro km? Und dazu nochmal 0,50€ pro Minute Wartezeit selbst im Stau?

    Holla die Waldfee.

    Immerhin muss ich dann ab sofort beim Uber Fahren kein MItleid mit den Taxlern mehr haben.

  • Gschaftlhuber am 27.02.2021 11:12 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von DerMünchner

    ...sondern nur noch Mitleid mit den Uber-Fahrern die weiterhin mit einem Hungerlohn auskommen müssen.

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